F&E in der Pharmabranche: 30% mehr zugelassene Arzneimittel in 2012

Life Science

Zürich – Die Anzahl der Produktzulassungen der führenden Pharmaunternehmen ist zwischen 2010/11 und 2011/12 um 30% gestiegen, ihr Wert aber um 30% zurückgegangen. Gleichzeitig hat sich die Anzahl neuer Präparate, die sich in der Spätphase der Entwicklung befinden, sowie ihr Wert zwischen 2010/11 und 2011/12 verdoppelt. Die Entwicklungskosten bis zur Markteinführung neuer Präparate liegen relativ konstant bei 1‘137 Mio. US-Dollar. Dies geht aus der internationalen Studie zu den Renditen der Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten der Pharmabranche hervor, die von Deloitte und Thomson Reuters jährlich herausgegeben wird.

In der jüngsten Studie wurden die F&E-Renditen der zwölf weltweit grössten, forschenden Pharmafirmen untersucht. Die Internal Rate of Return (IRR) der Forschung & Entwicklung (F&E) führender Pharmaunternehmen ist 2012 das zweite Jahr in Folge von 7,7% im Jahr 2011 auf 7,2% im Jahr 2012 gesunken. Gute Nachrichten sind die Anzeichen einer Renditenstabilisierung, da die Unternehmen die Anzahl von Präparaten in der späten Entwicklungsphase steigern konnten.

30% mehr Produktzulassungen im Jahr 2012
Die aktuelle Studie «Measuring the return from pharmaceutical innovation 2012» zeigt, dass die Anzahl Produktzulassungen zwischen 2010/11 und 2011/12 um 30% gestiegen ist. Allerdings lagen die prognostizierten Umsatzerlöse für die 32 Zulassungen im Jahr 2010/11 bei 309 Mrd. US-Dollar, die Erlöse für die 41 Zulassungen 2011/12 hingegen nur bei 211 Mrd. US-Dollar.

Zehn der zwölf untersuchten Unternehmen konnten mehr Projekte aufweisen, die sich in einer späten Entwicklungsphase befinden. Die Anzahl dieser Präparate hat sich von 35 in 2010/11 auf 78 in 2011/12 erhöht – und sich damit mehr als verdoppelt. Ihr prognostizierter Wert verdoppelte sich ebenfalls: von 193 Mrd. US-Dollar 2010/11 auf 378 Mrd. US-Dollar 2011/12.

«Die Zahl der Zulassungen von Arzneimitteln ist zwar in den letzten zwölf Monaten um etwa 30% gestiegen, die erwarteten Umsätze sind jedoch um 30% gesunken. Dies führte bei mehr als der Hälfte der zwölf untersuchten Unternehmen zu einer Verringerung des durch die Kommerzialisierung ihrer Produkte erzielten Nettowerts. Es wird sich zeigen, ob die positive Entwicklung der Präparate, die sich in einer späteren Entwicklungsphase befinden, diesen Trend umkehren können und – in ein paar Jahren – zu einer Steigerung der Renditen führen werden», so Robert Reppas, Leiter Life Sciences bei Deloitte Schweiz.

Zudem tun sich die zwölf untersuchten Unternehmen noch schwer damit, die negativen Auswirkungen von Projektabbrüchen in der Spätphase zu begrenzen. 2010/11 und 2011/12 gab es 19 beziehungsweise 22 Projektabbrüche. Die dadurch entgangenen Umsätze lagen 2010/11 bei 73 Mrd. US-Dollar und 2011/12 bei 77 Mrd. US-Dollar.

Entwicklungskosten konstant
Die durchschnittlichen Entwicklungskosten bis zur Markteinführung eines Präparates waren zwischen 2010 und 2012 relativ konstant: Sie erhöhten sich um 4%, konkret von 1‘089 Mio. US-Dollar auf 1‘137 Mio. US-Dollar.

«Unsere Untersuchungsergebnisse deuten auf eine etwas uneinheitliche Performance der Unternehmen im Jahr 2012 verglichen mit 2011 hin. Es wird einige Jahre dauern, bis sich ein umfassendes Bild der F&E-Rentabilität ergibt und endgültige Schlussfolgerungen gezogen werden können», so Robert Reppas von Deloitte zu den Ergebnissen.

Die vollständigen Ergebnisse der Studie können Sie hier herunterladen. (Deloitte/mc/ps)

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