Heinz Loosli, CEO Feintool. (Foto: Feintool)
Lyss – Die Industriegruppe Feintool hat im Geschäftsjahr 2013 wieder mehr verdient. Das Betriebsergebnis legte insbesondere getrieben vom Serienteilegeschäft zu, der Reingewinn profitierte zusätzlich von einem steuerlichen Sondereffekt. Das Unternehmen beantragt eine höhere Dividende und blickt optimistisch in die Zukunft.
Der Umsatz konnte gegenüber dem Vorjahr um 12% auf 477,4 Mio CHF erhöht werden. Ein Plus von 21% erreichte dabei das Serienteilegeschäft, wie das im Anlagebau und Komponentengeschäft tätige Unternehmen am Dienstag mitteilte. Ein Teil davon ist akquisitorisches Wachstum aus der 2012 erfolgten Übernahme von Herzing + Schroth. Der Umsatz in der Division Fineblanking verzeichnete ein leichtes Minus von 0,8% während er im Bereich Automation um 15,5% abnahm. Unter Berücksichtigung des Verkaufs des Werks Berlin im Jahr 2012 beträgt der Rückgang noch 9,5%.
Auftragseingang gestiegen
Der Auftragseingang stieg im Vergleich zum Vorjahr auf 531,9 Mio CHF (+32,2%). Während Europa konstante Absätze verzeichnete, konnten diese in Asien und in den USA gesteigert werden. Am stärksten legte mit einem Plus von 41,8% das Segment System Parts zu, wozu neben der erwähnten Akquisition auch neue Produktprogramme einen Beitrag leisteten. Das Investitionsgütergeschäft Fineblanking Technology verzeichnete einen Rückgang von 12%, was Feintool vor allem auf eine geringe Investitionsbereitschaft wichtiger europäischer Länder zurückführt. Der auf Europa fokussierte Bereich Automation legte derweil um 30% zu. Der Auftragsbestand der Gruppe per Ende Jahr wird mit 242,7 Mio beziffert und liegt damit ungefähr auf dem Stand von Ende September (242,6 Mio).
Reingewinn um 66 Prozent gesteigert
Beim operativen Ergebnis auf Stufe EBIT erreichte Feintool einen Anstieg von 11,3% auf 24,5 Mio CHF; die EBIT-Marge erreichte 5,1% und liegt damit nur leicht unter der Grösse des Vorjahrs von 5,2%. Der Reingewinn wurde um 66% auf 18,8 Mio gesteigert, dies auch aufgrund einer dank Einmaleffekten günstigeren Steuerquote.
Das grösste Segment, das Serienteilegeschäft, erreichte einen Umsatz von 358,6 Mio CHF. Trotz anhaltender Anlaufkosten für den neuen Produktionsbetrieb, Vorlaufkosten im einstelligen Millionenbereich für Produktanläufe in den USA und der Abschwächung der japanischen Währung konnte in diesem Bereich ein Betriebsergebnis (EBIT) von 21,3 Mio (+80%) erzielt werden, was einer EBIT-Marge von 5,9% entspricht.
Fineblanking Technology lieferte einen Umsatz von 98,6 Mio. Der EBIT nahm um 11% auf 6,5 Mio ab, die entsprechende Marge beläuft sich auf 6,6%. Den Rückgang begründet die Gruppe mit einem veränderten Produktemix.
Im Geschäftsbereich Automation resultierte ein Umsatz von 41,8 Mio, der EBIT nahm um gut 48% auf 3,7 Mio die Marge auf 8,8% ab. Das Vorjahresergebnis profitierte hier indes von positiven Einmaleffekten, welche sich nicht wiederholen liessen.
Höhere Dividende beantragt
Der Verwaltungsrat schlägt den Aktionären die Ausschüttung einer um 20% höheren Dividende von 1,20 CHF je Aktie vor. Er schlägt der Generalversammlung zudem die Wahl von Thomas Muhr vor. Muhr ist geschäftsführender Gesellschafter der Muhr und Bender KG, die mit 11,1% an Feintool beteiligt ist. Nicht mehr zur Wahl stellt sich dagegen der bisherige Verwaltungsrat Steffen Schroth.
Optimistischer Ausblick
Für das laufende Geschäftsjahr gibt Feintool einen «optimistischen Ausblick» mit einem Umsatzziel von gut 520 Mio CHF bei einer operativen Marge von rund 7%. Mittelfristig wird ein Umsatzwachstum auf 600 Mio bei einer EBIT-Marge von 8% angestrebt. Insgesamt sei weltweit von einer weiterhin stabilen Branchenkonjunktur auszugehen. (awp/mc/pg)