Heinz Loosli, CEO Feintool. (Foto: Feintool)
Lyss – Die Industriegruppe Feintool hat im 1. Quartal 2013 mit 113 Mio Franken ein Umsatzplus von 14 % gegenüber der Vorjahresperiode erreicht. Mit 126 Mio Franken nimmt der Auftragseingang um rund 30 %, der Auftragsbestand mit 207 Mio Franken um mehr als 20 % zu. Das Wachstum resultierte aus der im Vorjahr erfolgten Akquisition im Bereich des Umformverfahrens. Organisch verringerte sich der Umsatz aufgrund des abgeschwächten Marktumfeldes um 1,8 Mio Franken. Die einzelnen Segmente entwickelten sich in ähnlichem Rahmen.
Das Geschäft mit der Serienherstellung anspruchsvoller Präzisionskomponenten konnte akquisitionsbedingt um 28.3% auf 83,7 Mio Franken gesteigert werden. Dieses Segment ist stark an das Produktionsvolumen der Automobilhersteller gekoppelt. Ohne Berücksichtigung des Zukaufs liegt der Segmentumsatz von System Parts währungsbereinigt weitgehend auf Vorjahresniveau. Im Investitionsgütersegment Fineblanking Technology nahm der Umsatz um 10.5% zu und stieg auf 25,3 Mio Franken. Allerdings prägten die Berichtsperiode erhebliche Investitionen in neue Pressen und Anlagen für das Segment System Parts.
Das Geschäft mit Drittkunden im Umfang von 18,5 Mio Franken hielt sich nahezu auf dem Vorjahreswert. Im Geschäft der Automationstechnik sank der Umsatz insgesamt um 24.3% auf 10,9 Mio Franken, wovon 3,3 Mio Franken dem Verkauf der IMA Automation Berlin zuzuordnen sind. Der Umsatz der weitergeführten IMA Automation Amberg blieb weitgehend konstant.
Zunahme des Auftragseingangs
Der Auftragseingang bei Feintool nahm gegenüber der Vorjahresperiode um 28.0% zu und stieg auf 125,7 Mio Franken. Im Teilegeschäft erhöhte er sich um 52.9% auf 100,9 Mio Franken. 23,1 Mio Franken stammen vom erworbenen Umformbereich. Alle Regionen waren an dem organischen Wachstum von 17.9% beteiligt, wobei der Anteil Asiens aufgrund der Abschwächung des japanischen Yen den kleinsten Beitrag leistete. Der Auftragseingang des Segments Fineblanking Technology ging insgesamt um 16.3% auf 22,3 Mio Franken zurück. Allerdings ist dieser Rückgang eine Folge der geringeren Aufträge aus dem internen Segment System Parts. Das Drittgeschäft stieg leicht auf 19,9 Mio Franken. Der Auftragseingang im Automationsgeschäft verringerte sich um 61.1% auf 4,9 Mio Franken. Für die vorwiegend in Europa tätige IMA Automation Amberg ist die Zurückhaltung bei Investitionsentscheiden spürbar.
Auftragsbestand für sechs Monate
Der Auftragsbestand stieg gegenüber der Vorjahresperiode um insgesamt 21.0% auf 207.1 Mio Franken, was einer Zunahme von 8.2% im Vergleich zum 31. Dezember 2012 entspricht. Während der Auftragsbestand im Teilegeschäft grösstenteils dank der Akquisition deutlich zunahm, verringerte sich dieser im Segment Fineblanking Technology gegenüber dem Vorjahr um 5.5% und im Segment Automationstechnik um 40.5%. Die Reichweite des Auftragsbestandes beträgt bei Fineblanking Technology und Automation jeweils sechs bis acht Monate.
Optimistischer Ausblick
Feintool geht insgesamt von einer stabilen weltweiten Branchenkonjunktur aus. Dem Geschäftsjahr 2013 sieht das Unternehmen ungeachtet der Unsicherheiten in Europa verhalten optimistisch entgegen. Erwartet wird ein Gruppenumsatz in einer Grössenordnung von 480 Mio Franken und – bedingt durch weitere Vorleistungen für den Anlauf von Neuprodukten – eine mit dem Geschäftsjahr 2012 vergleichbare operative Marge. (mc/pg)