Heinz Loosli, CEO Feintool. (Foto: Feintool)
Lyss – Bei der Industriegruppe Feintool läuft das Geschäft: Sowohl Umsatz wie auch Auftragseingang sind in den ersten neun Monaten zweistellig gewachsen. Das Management blickt entsprechend zuversichtlich in die Zukunft und bestätigt die bisherigen Ziele für das Gesamtjahr 2013.
Der Umsatz stieg in den ersten neun Monaten um 12,3% auf 348,5 Mio CHF und der Auftragseingang um rund 35% auf 401,4 Mio. Ohne die Effekte aus dem Kauf von Herzing + Schroth sowie dem Verkauf von IMA Automation Berlin betrug das Plus beim Auftragseingang 24,1%, wie die Gruppe am Dienstag mitteilte. Der Auftragsbestand lag per Stichtag um 17,5% höher bei 242,6 Mio. In den Segmenten Fineblanking Technology und Automation verfügt Feintool damit über einen Arbeitsvorrat von sechs bis acht Monaten.
Umsatzziele weitestgehend erreicht
«In den ersten neun Monaten hat Feintool eine erfreuliche Umsatzsteigerung erwirtschaftet», lässt sich Verwaltungsratspräsident Alexander von Witzleben zitieren. «Trotz unterschiedlicher wirtschaftlicher Entwicklung in den einzelnen Märkten und einer negativen Währungsentwicklung – insbesondere des japanischen Yens – von insgesamt 5,0 Mio CHF konnte Feintool die gesetzten Umsatzziele weitestgehend erreichen.»
Nur System Parts mit mehr Umsatz
Im dritten Quartal stieg der Umsatz um 8,1% auf 123,5 Mio CHF. Der Auftragseingang zog sogar um rund 31% auf 124,3 Mio an, so die im Anlagenbau und im Komponentengeschäft tätige Gruppe. Analysten hatten mit einem Umsatz von 116,0 und 123,7 Mio sowie einem Auftragseingang von 114,9 und 155,6 Mio CHF gerechnet.
In der Teilefertigung, dem Segment System Parts, wuchs der Umsatz dank der anziehenden Nachfrage nach Autos im Berichtsquartal um 12% auf 94,2 Mio CHF. Der Auftragseingang erhöhte sich um rund 27%. In der Herstellung von Anlagen zum Feinschneiden und Umformen, dem Segment Fineblanking, sanken die Verkäufe gegenüber dem Vorjahr derweil um rund 13% auf 23,2 Mio. Der Auftragseingang ging aufgrund geringerer interner Aufträge durch System Parts um insgesamt 13% zurück.
Automation: Auftragseingang mehr als verdoppelt
Das Segment Automation (Montagesysteme) – es soll verkauft werden, falls sich ein geeigneter Käufer findet – erwirtschaftete einen um 5,9% tieferen den Umsatz von 9,5 Mio CHF. Der Auftragseingang konnte hingegen mit 18,4 Mio mehr als verdoppelt werden.
Ausblick bestätigt
Am Ausblick für das Gesamtjahr 2013 hält Feintool fest: Der Umsatz soll auf 480 Mio CHF anwachsen, nachdem er im Jahr 2012 427 Mio betragen hatte. Gleichzeitig rechnet Feintool mit einer leicht unter dem Vorjahreswert von 5,5% liegenden EBIT-Marge.
Die beträchtlichen Investitionen, die Feintool in jüngster Vergangenheit getätigt habe, hätten im abgelaufenen Quartal ihre Wirkung gezeigt und den Umsatz belebt, so ZKB-Analyst Alexander Koller. Feintool habe seine Erwartungen erfüllt, schreibt Vontobel-Analyst Fabian Häcki. Er sieht in den Zahlen auch einen Ausdruck für das günstige Umfeld im globalen Automarkt, insbesondere im Bereich Fahrzeuggetriebe.
Zum Ausblick meinte der ZKB-Analyst, das formulierte Umsatzziel von 480 Mio CHF impliziere ein sequenzielle Wachstum von rund 6,6% im vierten Quartal. Diese hohen Vorgaben bedingten eine Beschleunigung der weltweiten Automobilverkäufe, seien aber aufgrund des hohen Auftragsbestands und der konjunkturellen Verbesserungen durchaus realistisch.
Aktien leicht im Plus
Bis um 10.10 Uhr steigen die Aktien von Feintool um 0,8% auf 73,40 CHF, während der Gesamtmarkt (SPI) mit 0,17% im Plus steht. (awp/mc/pg)