Feintool wächst im Geschäftsjahr mit hohem Tempo

Feintool-CEO Knut Zimmer. (Foto: Feintool)

Lyss – Die Industriegruppe Feintool hat im Geschäftsjahr 2017 von der boomenden Automobil-Industrie profitiert und ist kräftig gewachsen. Auf bereinigter Basis stieg auch der Gewinn an. In den kommenden Jahren will das Unternehmen auf Wachstumskurs bleiben, wobei die Dynamik in erster Linie aus China kommen soll.

Der Umsatz wuchs im Berichtsjahr um knapp 11% auf 612 Mio CHF. Das operative Ergebnis EBIT verbesserte sich auf vergleichbarer Basis um 12% auf 46,3 Mio, bei einer um 10 Basispunkte höheren Marge von 7,6%, teilte das im Anlagebau und im Komponentengeschäft aktive Unternehmen am Dienstag mit. Unter dem Strich resultierte ein rund 13% tieferer Reingewinn von 27,7 Mio CHF, wobei das Vorjahr durch einen positiven Sondereffekt begünstigt war.

Starkes Wachstum in Europa
Insgesamt zeigte sich VR-Präsident Alexander von Witzleben am Dienstag zufrieden mit den Resultaten. «Unsere starke Präsenz in den global wesentlichen Automobilmärkten hat sich ausbezahlt.» Trotz der anspruchsvollen Rahmenbedingungen sei Feintool in den verschiedenen Regionen jeweils schneller als der Markt gewachsen.

Am stärksten entwickelte sich die Region Europa, wo der Nettoumsatz um 16,4% anstieg. Feintool erwirtschaftet rund 55% der Umsätze in Europa, gefolgt von den USA (28%) und Asien (17%). Mittelfristig dürfte die Dynamik vor allem aus dem chinesischen Markt stammen. «Das Geschäft dort kommt gerade erst richtig ins Rollen», sagt von Witzleben dazu.

Unterstützen dürfte dabei das im Jahr 2017 übernommene Umformwerk in Tianjin nahe Peking. «Wir sind mit der Integration auf Kurs und die Aufträge für das laufende Investitionsprogramm sind vorhanden», so der seit Anfang Jahr amtierende CEO Knut Zimmer. Die grösste Herausforderung liege bei der Rekrutierung von qualifiziertem Personal und der Bereitstellung der nötigen Kapazitäten.

Auftragsbestand höher
Mit Blick auf die Strategie bleibt Feintool klar auf Umformen und Feinschneiden ausgerichtet. Diesbezüglich sieht Zimmer, zusätzlich zum bestehenden Geschäft mit Verbrennungs- und Hybridmotoren, auch Perspektiven im Bereich Elektroantriebe. «Wir sind bereits in den verschiedenen Regionen Ansprech- und Entwicklungspartner für diese Technologie». Die Entwicklungszyklen seien in diesem Geschäft aber sehr lange und die Verbrennungsmotoren dürften noch lange dominierend blieben.

Im Ausblick zeigt sich das Management gestützt auf den Auftragsbestand zuversichtlich. Im Serienteilegeschäft, wo das Unternehmen rund 90% der Umsätze erzielt, hätten die erwarteten Abrufe für die nächsten sechs Monate per Ende 2017 mit 264 Mio CHF (+9,5%) einen Rekordwert erreicht. Auch der Auftragseingang im Segment Fineblanking Technologie lag mit 101 Mio CHF um 17% über dem Vorjahr. Insgesamt rechnet Feintool im laufenden Jahr mit einem Umsatz von 630 Mio bis 650 Mio CHF und einer EBIT-Marge von 7,5 bis 8%.

Den Aktionären wird wie im Vorjahr die Ausschüttung einer Dividende aus Kapitaleinlagen in Höhe von 2,00 CHF je Aktie vorgeschlagen. Weiter wird es an der kommenden GV zu Veränderungen im Aufsichts-Gremium kommen. So verzichten Thomas Muhr sowie Rolf-Dieter Kempis vom früheren Aktionär Mubea auf eine Wiederwahl. Mubea hatte im November seine Beteiligung an Feintool verkauft. Zur Neuwahl vorgeschlagen wird Norbert Indlekofer, ehemaliger CEO beim deutschen Automobilzulieferer Schaeffler. (awp/mc/pg)

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