Heinz Loosli, CEO Feintool. (Foto: Feintool)
Lyss – Die Industriegruppe Feintool hat im dritten Quartal 2015 den Umsatz sowohl im Serienteilegeschäft (Herstellung von Teilen für Automotoren, Sitzvorrichtungen etc.) wie auch im Anlagenbau gesteigert. Während sich die Nachfrage in China abschwächte, profitierte Feintool vom steigenden Absatz in den USA und Europa. Am Ausblick für das Gesamtjahr hält die Gruppe fest.
In den Monaten Juli bis September wuchs der Umsatz in den weitergeführten Bereichen um 4,7% auf 130,5 Mio CHF, wie es in der Mitteilung vom Dienstag heisst; in Lokalwährungen hätte ein Wachstum von 8,2% resultiert. In den Zahlen nicht enthalten ist das 2014 veräusserte Automationsgeschäft, während die Ende März 2015 übernommene Gabler Feinschneidtechnik GmbH neu dazugezählt wird.
Mit dem ausgewiesenen Gruppenumsatz hat Feintool die Schätzungen der Analysten leicht übertroffen. Die ZKB hatte mit 126,3 Mio CHF und die Bank Vontobel mit 128,0 Mio gerechnet.
Wachstum in den USA
Trotz der konjunkturellen Abschwächung in China sei der Umsatz in der Teilefertigung (System Parts) gegenüber den ersten beiden Quartalen des laufenden Jahres gewachsen, schreibt Feintool. Dabei habe man insbesondere in Europa und den USA von Aufträgen profitiert, die in den letzten Jahren gewonnen worden seien und die sich jetzt im Umsatz niederschlagen würden. Das Segment Investitionsgütergeschäft (Fineblanking Technology) bleibe derweil von der Zurückhaltung der Kunden geprägt.
System Parts legte um 6,4% auf 112,0 Mio CHF zu; um Währungseinflüsse bereinigt war das Plus mit 11% sogar zweistellig. Die nach wie vor starke Automobilindustrie und neue Aufträge hätten zu diesem erfreulichen Anstieg geführt, schreibt Feintool. Während die Region Amerika in Lokalwährungen um knapp 16% wuchs, legte das Teilegeschäft in Asien und Europa um je gut 6% zu.
Fineblanking Technology steigerte den Umsatz inklusive interner Geschäfte um 8,5% (+8,2% in LW) auf 23,7 Mio CHF. Allerdings seien kundenseitig neue Geschäftsabschlüsse in den vergangenen Monaten verschoben worden und der Auftragseingang ging im Quartal um 8,05 auf 23,6 Mio zurück. Das Segment zählt nebst externer Kunden auch den Bereich System Parts im Verkauf von Feinschneideanlagen zum Kundenkreis.
Ausblick bestätigt
In den ersten neun Monaten nahm der Gruppen-Umsatz um 1,3% auf 374,2 Mio CHF zu, wobei in Lokalwährungen ein Plus von 5,6% resultierte. Dabei kompensierte das Wachstum bei den Serienteilen (+9,5% in LW) den Rückgang im Anlagengeschäft (-7,9%). Der erwartete Abruf von Serienteilen für die kommenden sechs Monate liegt bei 211,4 Mio CHF, ein leichter Rückgang um 1,3%.
In der Division Fineblanking Technology ging der Auftragseingang um 5,5% auf 68,0 Mio zurück, während der Auftragsbestand per Ende September 40,8 Mio (VJ 41,4 Mio) betrug. Damit verfüge man über einen Arbeitsvorrat von rund sechs Monaten, so Feintool.
Im Ausblick wird die anlässlich der Halbjahres-Publikation im August leicht angehobene Guidance für das Gesamtjahr 2015 bekräftigt. Demnach strebt die Gruppe einen Umsatz von rund 500 Mio CHF und eine EBIT-Marge zwischen 6 und 7% an. Allerdings dürfte die Marge infolge höherer Umstrukturierungs- und Anlaufkosten für neue Produktprogramme in Europa wohl im unteren Bereich der Bandbreite zu liegen kommen, so die Mitteilung. (awp/mc/pg)