Lyss – Die Industriegruppe Feintool hat im Geschäftsjahr 2016 Umsatz und Gewinn gesteigert. Dabei profitierte das Unternehmen von der weiterhin guten Entwicklung in der Automobilbranche. Nun soll den Aktionären eine um rund einen Drittel höhere Dividende ausgeschüttet werden.
Der Umsatz wuchs im Berichtsjahr um 8,5% auf 552,2 Mio CHF, wie das im Anlagebau und im Komponentengeschäft aktive Unternehmen am Mittwoch mitteilt. Währungsbereinigt verzeichnete Feintool ein Wachstum von 5,9%. Das operative Ergebnis EBIT verbesserte sich dabei um 47% auf 48,4 Mio, das Betriebsergebnis ohne Einmaleffekt um 26%. Unter dem Strich resultierte ein rund 60% höherer Reingewinn von 32,1 Mio CHF.
Die von Feintool vorgelegten Zahlen haben die Erwartungen der Analysten beim Umsatz knapp verfehlt, beim EBIT und beim Reingewinn aber übertroffen. Diese hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) einen Umsatz von 558 Mio CHF, einen EBIT von 42,2 Mio und einen Reingewinn von 27,6 Mio prognostiziert.
Wachsender Automarkt
Das Wachstum der globalen Automobilindustrie habe 2016 weltweit angehalten, heisst es weiter. Feintool habe von dieser positiven Branchenkonjunktur profitiert und sei in allen relevanten Regionen durch den Gewinn von Marktanteilen schneller als der Markt gewachsen.
Von den Unternehmensbereichen steuerte das Segment System Parts den grössten Umsatzanteil bei. Der Bereich wuchs in Lokalwährungen um 6,5% auf 479,3 Mio CHF und erwirtschaftete damit 86,8% des Gruppenumsatzes. Der Zuwachs lasse sich vor allem auf die gesteigerten Absatzmengen neuer Produkte in Europa zurückführen, begründet Feintool.
Der EBIT erhöhte sich dabei um 23,9% auf 44,4 Mio, die EBIT-Marge stellte sich bei 9,3% ein (VJ 8,2%). Die erneut gute Automobilkonjunktur und die Neu- bzw. Hochläufe vieler Produkte hätten zu einer nochmals höheren Kapazitätsauslastung der meisten Betriebe geführt. Effizienzsteigerungsprogramme und eine höhere Wertschöpfung haben dem Unternehmen zufolge diese Entwicklung unterstützt.
Der Umsatz des Segments Fineblanking Technology betrug 92,7 Mio CHF. Die Zunahme von 9,4% sei auf die Belebung des Pressenverkaufs an Drittkunden in Asien sowie auf höhere interne Bestellungen zurückzuführen, heisst es. Das Betriebsergebnis lag mit 4,3 Mio indes 5,6% unter dem Vorjahreswert. Die entsprechende Marge sank auf 4,7% nach 5,2% im Vorjahr. Grund dafür sind unter anderem höhere Forschungsausgaben sowie Kosten für die Reorganisation des Chinageschäfts.
Abrufe im Serienteilegeschäft auf Höchststand
Die erwarteten Abrufe der Kunden im Serienteilegeschäft für die nächsten sechs Monate betragen 240,9 Mio CHF (+14,9%). Sie lagen damit zum Jahresende auf einem Höchststand. Der Auftragseingang im Segment Fineblanking Technology sank derweil um 8,8% auf 85,8 Mio, wovon 28,6 Mio vom Bereich System Parts stammten. Der Auftragseingang aus Drittgeschäften reduzierte sich somit auf 57,2 Mio. Der Auftragsbestand sank um 18,8% auf 35,1 Mio; gruppeninterne Bestellungen betreffen davon 16 Mio.
Den Aktionären schlägt der Verwaltungsrat an der kommenden Generalversammlung vom 25. April die Ausschüttung einer Dividende aus Kapitaleinlagen von 2,00 CHF je Aktie vor, verglichen mit 1,50 CHF im Vorjahr.
Zuversichtlicher Ausblick
Für das laufende Geschäftsjahr 2017 geht Feintool von einer positiven Geschäftsentwicklung aus, allerdings in einem von politischen Unsicherheiten geprägten Marktumfeld, wie es heisst. Ohne die Einflüsse aus der jüngst getätigten Akquisition eines chinesischen Umformwerks erwartet das Unternehmen einen Umsatz von rund 580 Mio CHF und eine EBIT-Marge von 7,5 bis 8%. (awp/mc/upd/ps)