Lyss – Die Industriegruppe Feintool hat den Verkauf des Investitionsgütergeschäfts an die familiengeführte Industrieholding Certina Group am 7. Juni vollzogen. Damit kann sich das Unternehmen wie angekündigt auf sein Kerngeschäft fokussieren. Finanzielle Details der Transaktion werden nicht genannt.
Mit dem Verkauf des Investitionsgütergeschäfts (Feintool Technologie AG) werde die Feintool-Gruppe zum Pure Player im Bereich der Serienteilefertigung durch die Verfahren Feinschneiden, Umformen und Elektroblechstanzen, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Feintool und die Certina Group verfolgten eine enge technologische Zusammenarbeit insbesondere im Bereich Wasserstofftechnologien. Feintool behält daher eine strategische Minderheitsbeteiligung von 15 Prozent an der Feintool Technologie AG.
Der verkaufte Bereich habe im Jahr 2022 rund 3 Prozent oder 29,3 Millionen Franken zum Konzernumsatz beigetragen und einen negativen EBIT erwirtschaftet, hiess es anlässlich der Verkaufsankündigung am 12. Mai. Damals hatte Feintool auch die Guidance angepasst. Neu erwartet Feintool für das Geschäftsjahr 2023 einen Umsatz von 850 Millionen Franken und eine EBITDA-Marge von rund 10 Prozent. Dies entspreche einer EBIT-Marge von rund 3 Prozent für das Gesamtjahr. Davor erwartete Feintool einen Umsatz von rund 900 Millionen Franken und einen EBIT zwischen 25 und 30 Millionen Franken. Wegen der verzögerten Weitergabe höherer Input- und Anlaufkosten erwartet das Unternehmen zudem ein etwas stärkeres zweites Semester 2023.
Die deutsche Certina Group mit Sitz in Grünwald ist den Angaben zufolge eine familiengeführte Industrieholding mit Fokus auf europäische KMU in Umbruch- und Sondersituationen. Die Gruppe umfasse derzeit 20 Unternehmen in fünf Branchen und erwirtschafte mit über 3600 Mitarbeitenden einen Umsatz von mehr als 850 Millionen Euro. (awp/mc/ps)