Rheinfelden – Die Brauerei Feldschlösschen hat im vergangenen Jahr unter der negativen Konsumentenstimmung und dem schlechten Wetter gelitten. Der Umsatz ist um 1 Prozent gesunken. Bei der Stange halten konnte Feldschlösschen die Trinker mit alkoholfreien Bieren sowie Craft- und Spezialbieren.
Die grösste Brauerei der Schweiz zeigte sich insgesamt zufrieden, weil sie trotz eines rückläufigen Marktes ihre stabile Position im Biermarkt habe halten können, hiess es in einer Mitteilung der Schweizer Carlsberg-Tochter vom Donnerstag. Der Bierabsatz von Feldschlösschen ging 2024 zwar um 1 Prozent zurück, der Rückgang blieb aber geringer als die Abnahme des Schweizer Gesamtmarktes, der um 1,4 Prozent schrumpfte.
Alkoholfreie Biere weiter im Trend
Zulegen konnte das Rheinfelder Traditionsunternehmen dagegen bei alkoholfreien Bieren. Dort stieg das Absatzvolumen gegenüber dem Vorjahr um 3 Prozent. Seit 2018 waren mehr als ein Drittel der neu lancierten Produkte von Feldschlösschen alkoholfreie Biere.
Bei den alkoholfreien Bieren schlug sich Feldschlösschen besser als der Gesamtmarkt: Beim Branchenprimus machten Biere ohne Alkohol zuletzt 9 Prozent des gesamten Biervolumens aus. Im Gesamtmarkt ist der Anteil alkoholfreier Biere seit 2018 von unter 3 Prozent auf lediglich 7 Prozent im Jahr 2024 gestiegen.
Feldschlösschen-Chef Thomas Amstutz sieht bei alkoholfreien Bieren grosse Wachstumschancen. «Ich könnte mir einen Anteil von bis zu 25 Prozent am Gesamtmarkt vorstellen», sagte der Manager an einer Online-Medienkonferenz. Die junge Generation trinke weniger und weniger häufig Alkohol. In den letzten 30 Jahren sei dabei der Pro-Kopf-Bierkonsum um 17 Prozent zurückgegangen.
Dies ging zu Lasten des Lagerbier: Zulegen konnte Feldschlösschen dagegen mit Craft- und Spezialitätenbieren. Der Absatz stieg im vergangenen Jahr um 3 Prozent. Der Bierhersteller erwartet allerdings eine Sättigung in diesem Segment.
Auch im Bereich Mineralwasser und Softdrinks konnte Feldschlösschen trotz rückläufigen Schweizer Gesamtmarkts (-1,1 Prozent) mit der Marke Pepsi um 2 Prozent zulegen. Colagetränke machten 60 Prozent des Softdrink-Bereichs aus. Feldschlösschen stellt Pepsi seit drei Jahren in Lizenz am Standort Rhäzüns her. Pepsi soll bei Feldschlösschen für Wachstum sorgen.
Pläne für neues Hochregallager in Rheinfelden
Im für die Strategie des Unternehmens immer wichtiger werdenden Getränkehandel konnte Feldschlösschen seinen Umsatzanteil um rund 2 Prozentpunkte steigern. Feldschlösschen sieht die Direktdistribution an die Gastronomie als strategisch wichtigen Wachstumstreiber und Standbein im anspruchsvollen Markt. Um das Geschäftsfeld zu stärken, arbeitet das Unternehmen laut Mitteilung an Investitionen für ein Hochregallager am Standort im aargauischen Rheinfelden.
Die 1876 gegründete Brauerei gehört seit 2000 zur dänischen Brauereigruppe Carlsberg. Das Unternehmen beschäftigt 1200 Mitarbeitende an 22 Standorten in der ganzen Schweiz. (awp/mc/ps)