Feldschlösschen mit leichtem Umsatzplus – Carlsberg hinter Erwartungen
Auf den Laufbändern der Feldschlösschen-Abfüllung in Rheinfelden werden umgerechnet das ganze Jahr hindurch rund um die Uhr jede Minute 2000 Flaschen abgefüllt. (Bild: © Feldschlösschen)
Rheinfelden AG/Kopenhagen – Die Preiserhöhungen bei Feldschlösschen zahlen sich für das Unternehmen offenbar aus: Das Biervolumen ging im vergangenen Geschäftsjahr zwar um ein halbes Prozent zurück. Der Umsatz hingegen stieg um 0,6%. Feldschlösschen spricht in der Mitteilung vom Montag von soliden Ergebnissen in einem schwierigen Marktumfeld. Zahlen gibt die Brauerei, die zum dänischen Carlsberg-Konzern gehört, nicht bekannt.
Feldschlösschen hatte im vergangenen Jahr mit Preiserhöhungen für Schlagzeilen gesorgt. Die Brauerei hob Anfang Mai für die in der Schweiz produzierten Biere die Preise um 4,4% an. Mit den zusätzlichen Erträgen will das Unternehmen das Sponsoring und Werbeaktivitäten ausbauen und Innovationen fördern, um seine Marken im Kampf gegen billige Importe zu stärken, wie es damals mitteilte. Auch Konkurrent Heineken zog im Sommer mit Preiserhöhungen nach, worauf der Wirteverband Basel-Stadt aus Protest für sein Mitglieder Parallelimporte organisierte. Zudem wurde gegen Feldschlösschen Anzeige beim Preisüberwacher und der Wettbewerbskommission (WEK) erstattet.
Internationaler Konkurrenzdruck für Carlsberg
Carlsberg spürt den Konkurrenzdruck aber nicht nur in der Schweiz: Dem viertgrössten Bierkonzern hatte im vergangenen Jahr auch Probleme mit den Geschäften in Westeuropa und Russland. Die russische Regierung versucht, den Missbrauch von Alkohol stärker unter Kontrolle zu bringen und hat dazu unter anderem die Steuern erhöht und Werbung verboten. Carlsberg senkte darum seine Renditeziele für Osteuropa.
Zwar machte der Konzern mit 67,2 Mrd SKR (zirka 11 Mrd CHF) 3% Prozent mehr Umsatz (ohne Neuerwerbungen). Beim Nettogewinn (ohne Sondereinflüsse) konnte Carlsberg von 5,7 Mrd auf 6,2 Mrd Kronen (rund 1,0 Mrd CHF) zulegen. Im vierten Quartal wuchs Trotz der Umsatz sogar um 7% auf 15,9 Mrd SKR. Der operative Gewinn stieg im vierten Quartal um 17% auf umgerechnet rund 2,15 Mrd. Doch blieb der Konzern mit diesen Ergebnissen leicht hinter den Erwartungen zurück.
Wachstum in Asien
Konzernchef Jørgen Buhl Rasmussen stufte das Resultat als «gut trotz des schwierigen westeuropäischen Biermarktes» ein. In Asien wolle Carlsberg nach dem «beeindruckenden Wachstum» 2012 auch im laufenden Jahr das attraktive Potenzial nutzen. Für 2013 rechnet Carlsberg insgesamt aber mit Problemen. Der Sparkurs in Westeuropa, bei dem es vor allem um niedrigere Kosten durch Zentralisierung bei Verwaltung, Produktion und Transport geht, wird das Ergebnis belasten.
Feldschlösschen will Sortiment ausbauen
In der Schweiz will der Konzern über seine Brauerei Feldschlösschen das Getränkesortiment noch ausbauen. Welche Produkte neu eingeführt werden, wird nicht bekannt gegeben. Kerngeschäft bleibe das Bier. 40 Sorten hat Feldschlösschen im Angebot, darunter nebst Feldschlösschen die Marken Cardinal, Hürlimann und Warteck. Zu Feldschlösschen gehören auch die Mineralwasser Rhäzünser und Arkina. Zudem produziert das Unternehmen im Lizenzverfahren Schweppes für den Schweizer Markt. (awp/mc/ps)