Fenaco: Operativer Gewinn steigt

Fenaco: Operativer Gewinn steigt

Fenaco-Detailhandelsgeschäft mit Landi, Volg, TopShop und Visavis legt deutlich zu.

Bern –  Der genossenschaftlich organisierte Agrarkonzern Fenaco hat im Jahr 2011 den Umsatz und das operative Ergebnis leicht gesteigert und damit die positive Entwicklung der Vorjahre fortgesetzt. Das Geschäftsjahr war allerdings vom starken Franken und guten Ernten negativ geprägt. Beides drückte sowohl bei Importware als auch bei inländischen Produkten auf die Preise. Im Detailhand plant Fenaco die Expansion in die Westschweiz.

Der Umsatz der Fenaco-Gruppe, der neben Volg auch die Landi, die Erdölgruppe Agrola und eine Reihe von Agrarzulieferer angehören, stieg 2011 um 1,9% auf 5,55 Mrd CHF. Der operative Gewinn auf Stufe EBITDA erhöhte sich um 2,7% auf 255 Mio, wie Fenaco mitteilte. Das Unternehmensergebnis ging leicht auf 61,4 Mio von 61,8 Mio im Vorjahr zurück. Die Bilanz sei solide, erklärte Finanzchef Werner Bayer vor den Medien in Bern. Das Eigenkapital ist per Ende 2011 auf 1,14 Mrd leicht angewachsen mit einer Eigenkapitalquote von 41,7%. Derweil sei das Gesellschaftskapital um die Zeichnung zusätzlicher Anteilsscheine erhöht worden.

Preisdruck im Detailhandel
Fenaco habe von der Vielfalt ihrer Geschäftsfelder profitiert und konnte nur so das vergangene Jahr erfolgreich abschliessen, sagte der auf Ende Juni abtretende Geschäftsleiter Willy Gehriger. So seien in den Monaten Juli und August mit dem starken Franken nicht nur die fehlenden ausländischen Touristen in der Schweiz ein Problem gewesen. Auch die Absenz vieler Schweizer, die ihre Ferien im Ausland verbrachten, hätten die Ergebnisse belastet. Noch nie habe Fenaco so schwache Monate durchlebt, sagte Gehriger.

Der starke Franken habe zudem unter den Detailhändlern zu einem Preiskampf bei Importwaren geführt, der sich später auf einheimische Produkte ausweitete. Rekordernten mit Kirschen, Pflaumen, Äpfeln, Birnen und Kartoffeln setzten die Preise zusätzlich unter Druck und noch aus dem Vorjahr übrig gebliebene Ware musste man billig ins Ausland exportieren.

Florierender Detailhandel
Trotz allem habe sich der Detailhandel mit den Ladenketten Landi, Volg, TopShop und Visavis positiv entwickelt, hiess es. Auch mit der Weitergabe von Währungsgewinnen von 2% auf dem Volg- und von 7% auf dem Landi-Sortiment stieg der Umsatz der Sparte um 3,3% auf 1,60 Mrd CHF. Der Umsatz mit den Konsumwaren von Volg legte um 3,2% zu. Der Verkauf von Haus- und Gartenartikeln wuchs um 3,4%.

Umsatz im Bereich Brenn- und Treibstoffe um 11 % erhöht
Auch das Geschäft mit Brenn- und Treibstoffen der Marke Agrola florierte und der Umsatz erhöhte sich um beinahe 11% auf 1,04 Mrd. Insbesondere der Dieselabsatz habe sich erfreulich entwickelt. Dagegen gestaltete sich der Verkauf von Heizöl schwierig, da die Nachfrage im Inland strukturbedingt sinke.

Der Agrarhandel erreichte einen Umsatzanstieg um 2,0% auf 1,61 Mrd CHF. Besonders gut entwickelte sich der Verkauf von Getreide, Ölsaaten und Futtermittel. Aber auch im Tierhandel verzeichnete die Gruppe ein Plus, während die Entwicklung im Pflanzenbau leicht rückläufig war.

Umsatzrückgang in der Nahrungsmittelbranche
In der Nahrungsmittelsparte verzeichnete Fenaco einen Umsatzrückgang von 6,1% auf 1,29 Mrd CHF. Bei Gemüse, Früchte und Eiern sanken die Preise, beim Fleisch belastete eine Konsolidierungseffekt, aber die Getränke (Ramseier, Wein) behaupteten sich in einem schwierigen Umfeld.

Expansion Westschweiz
Die Gruppe sei gut in das neue Jahr gestartet, wenn auch die Umsätze aus dem Vorjahr bis im April nicht ganz erreicht werden konnten, sagte Gehriger, der sein Amt an Martin Keller abtritt. Im Gesamtjahr 2012 dürfte der Umsatz aber auf Vorjahresniveau liegen. Volg will die Präsenz im Wallis und der Westschweiz stark ausbauen. Aktuell gibt es in Visperterminen und Morgins Volg-Läden. «In drei bis vier Jahren möchten wir diese Zahl auf rund 70 erhöhen», sagte Ferdinand Hirsig, Leiter Detailhandel. Zudem soll die Zahl von Volg belieferten Läden (Visavis und Mini-Marchés) auf 200 verdoppelt und die Anzahl Tankstellenshops auf 15 von bisher 5 ausgebaut werden.

Hirsig sieht für Volg auch in der restlichen Schweiz, etwa im Seeland, noch weisse Flecken. So könnten in den nächsten Jahren in der Deutschschweiz etwa noch zwölf Volg-Läden und bis zu 15 Tankstellenshops dazu kommen. (awp/mc/pg)

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