Biel – Die Schweizer Uhrenexporte haben im November 2012 nach einem klaren Anstieg im Vormonat nicht mehr ganz so deutlich zugelegt. Das Wachstum lag dabei auch unter dem Jahresdurchschnitt. Während die Ausfuhren in den wichtigsten Absatzmarkt Hong Kong stark zurückgegangen sind, wuchsen die Lieferungen in europäische Staaten wie Deutschland, Italien oder Grossbritannien im zweistelligen Prozentbereich.
Im November kletterten die Uhrenausfuhren laut der Mitteilung des Verbandes der Schweizerischen Uhrenindustrie (FHS) vom Donnerstag gegenüber dem Vorjahr um nominal 4,6% auf 2,15 Mrd CHF auf einen neuen monatlichen Rekordwert. Real betrug das Wachstum 2,9%, nachdem die Ausfuhren im Oktober nominal um 13,2% und real um 9,3% angewachsen sind.
Für die ersten elf Monate des Jahres beliefen sich die Uhrenausfuhren auf 19,6 Mrd CHF, was einem nominalen Wachstum von 12,6% entspricht. Real lag das Wachstum bei 8,4%, heisst es weiter.
Starker Anstieg in Grossbritannien
Während in den vergangenen Jahren die asiatischen Länder für die Uhrenindustrie die Wachstumslokomotiven waren, finden die grössten Exportzuwächse nun in Europa statt. So sanken die Exporte nach Hong Kong um 13,5% auf 422,3 Mio CHF, während in China (+1,7% auf 172,9 Mio), Singapur (+6,4% auf 116,6 Mio) oder Japan (+7,8% auf 103,7 Mio) immerhin Wachstum erzielt wurde.
Auf der Gegenseite stiegen die Uhrenexporte nach Deutschland um 13% auf 127,1 Mio CHF, jene nach Italien um 20% auf 121,2 Mio und nach Grossbritannien gar um 44% auf 101,9 Mio an. Aus dem Rahmen fiel Frankreich mit einem Rückgang von 5,0% auf 112,9 Mio. Derweil lag das Wachstum in die USA, dem zweitwichtigsten Absatzmarkt für die Schweizer Uhrenindustrie, mit 9,8% auf 217,9 Mio knapp nicht im zweistelligen Prozentbereich.
Gefragte Golduhren
Gefragt waren im November bei den ausländischen Importeuren die Schweizer Golduhren. Insgesamt wurden 61’700 solche Stücke exportiert, das ist ein Plus von 9,3%. In Franken wuchsen die Golduhren-Exporte um 9,1% auf 749,2 Mio CHF an. Ein Plus verzeichneten auch Stahluhren, deren Exportvolumen um 2,3% auf 1,59 Mio Einheiten respektive um 7,1% auf 770,6 Mio CHF anstieg.
Bimetallische Produkte verloren hingegen leicht an Terrain. Die Exporte von Gold-Stahl-Uhren etwa sank leicht um 0,4% auf 116’900 Einheiten. Der Frankenwert sank gar um 5,5% auf 318,9 Mio CHF. Total wurden im November 2,85 Mrd Uhren exportiert, ein Plus von 1,0%.
Deutlich mehr mittelpreisige Uhren exportiert
Bei den Preissegmenten war bei Uhren mit einem Export-Preis zwischen 200 und 500 CHF der grösste Anstieg auszumachen. In Einheiten wuchs der Absatz in diesem Segment um rund 14% und in Franken lag das Wachstum leicht über 10%. Zugelegt haben auch die Exporte von teuren Uhren mit einem Preis von mindestens 3’000 CHF. Sowohl in Anzahl und Frankenwert stiegen die Exporte um gut 6%.
Hingegen sank die Zahl der exportierten Uhren mit einem Preis von unter 200 CHF um 2,3%. Der Frankenwert stieg aber leicht an. Im Segment 500 bis 3’000 CHF stagnierte der Wert der exportierten Ware. (awp/mc/ps)