Finanzinvestor Goldsmith an Petroplus interessiert
Petroplus-Raffinerie Cressier.
Zürich – Die vom deutschen Finanzinvestor Clemens Vedder geführte Goldsmith Gruppe will den insolventen Raffineriebetreibers Petroplus kaufen. Goldsmith sei an einer Übernahme aller fünf Petroplus Raffinerien interessiert, teilte Goldsmith am Donnerstag mit.
Einzelheiten zu einem möglichen Gebot wollte der auf die Restrukturierung angeschlagener Unternehmen spezialisierte Finanzinvestor auf Anfrage nicht nennen. Goldsmith habe sich bereits mit den Insolvenzverwaltern in Deutschland, Grossbritannien und der Schweiz in Verbindung gesetzt und seine Kaufabsichten bekundet. Auch die Bücher der Raffinerien in Frankreich und Belgien wolle man prüfen. Goldsmith ist nach eigenen Angaben bereits «seit geraumer Zeit» Aktionär von Petroplus. Nach Bekanntgabe des Kaufinteresses schoss die Petroplus-Aktie über 70% in die Höhe und tendierte zuletzt mit 0,91 CHF gut 40% im Plus.
Insolvenzverfahren eingeleitet
Petroplus hatte in der vergangenen Woche getrennte Insolvenzverfahren für seine fünf Raffinerien in Deutschland, der Schweiz, Belgien, Frankreich und Grossbritannien eingeleitet. In den vergangenen Tagen hatten sich einige Interessenten für die verschiedenen Petroplus-Raffinerien gemeldet. Der grösste konzernunabhängige Raffineriebetreiber in Europa war in der Vergangenheit mit Übernahmen stark gewachsen, schrieb aber seit Jahren rote Zahlen. Ende des vergangenen Jahres hatten die Banken den Kredithahn zugedreht.
Klesch bekräftigt Interesse an Raffineriekauf
Bei Petroplus hat der CEO der Klesch-Group, Gerry Klesch, sein Interesse am Zukauf von Raffinerien bekräftigt. «Ich werde sicher in den nächsten 24 Monaten Raffinerien in Europa oder den USA zukaufen, jedoch weiss ich noch nicht, wie viele und welche», erklärte der CEO in einem Interview mit Bloomberg-TV. Ob darunter auch Raffinerien von Petroplus sein werden, konnte Klesch nicht klar bejahen. «Ich werde in den nächsten Monaten die potentiellen Übernahme-Raffinerien opportunistisch prüfen. Immerhin handelt es sich hier um Objekte einer insolventen Unternehmung», so der CEO weiter. Die Klesch-Gruppe mit Sitz in Genf besitzt unter anderem bereits eine Raffinerie in Norddeutschland. (awp/mc/upd/ps)