Zürich – Das bisherige Gepäcksystem am Flughafen Zürich ist in die Jahre gekommen und langsam zu klein. Deshalb haben am Montag die Bauarbeiten für ein neues und grösseres System begonnen. Die Arbeiten dauern bis 2025. Wie immer bei Bauprojekten am Flughafen sollen die Passagiere möglichst wenig davon mitkriegen.
11 Millionen Gepäckstücke wurden im vergangenen Jahr am Flughafen Zürich aufgegeben. All diese Koffer und Taschen mussten möglichst schnell und zuverlässig in die richtige Maschine kommen. Auf dem Weg ins Flugzeug passierten die Gepäckstücke ein regelrechtes Gewirr von Transportbändern, die unterirdisch die Terminalgebäude verbinden. Zusammengezählt bringen es diese Bänder auf etwa 12 Kilometer Länge. 4300 Motoren sorgen für den Antrieb.
Anlage für 470 Mio Franken
Obwohl die bisherige Anlage schon eine eindrückliche Grösse hat: Nehmen die Passagierzahlen in den kommenden Jahren weiter zu, dürfte das alte System schnell an seine Grenzen gelangen. Die neue Anlage, die nun für 470 Millionen Franken gebaut wird, soll deshalb 35 Prozent mehr Gepäck bewältigen können, wie die Verantwortlichen am Montag beim Spatenstich ausführten.
Neue Scanner brauchen mehr Platz
Neben der Kapazität ist aber auch die Sicherheit ein Grund für das neue Sortiersystem. Der Flughafen braucht in der Gepäckanlage mehr Platz für die Sicherheitstechnologie, weil moderne Scanner grösser sind als frühere, einfachere Modelle.
Das Scannen jedes einzelnen Gepäckstückes hat seinen Ursprung im Attentat von Lockerbie im Jahr 1988, bei dem 270 Menschen starben. In einem Gepäckstück im Frachtraum war Plastiksprengstoff explodiert. In den Jahren danach wurde das Röntgen des aufgegebenen Gepäcks weltweit für obligatorisch erklärt.
Gebaut wurde die bisherige Anlage noch unter Bauherrschaft der SAirGroup, zumindest am Anfang. Die Eröffnung im Jahr 2001 erlebte die Airline nicht mehr mit. Sie war kurz zuvor gegroundet. (awp/mc/pg)