Flughafen Zürich macht nächsten Schritt zur Normalität

Flughafen Zürich macht nächsten Schritt zur Normalität
(Foto: Flughafen Zürich)

Zürich – Der Flughafen Zürich hat sich im ersten Halbjahr deutlich von der Coronapandemie erholt. Die Rückkehr zum Vorkrisenniveau dürfte aber noch einige Zeit beanspruchen und es stehen hohe Investitionen an.

Im ersten Semester lag der Gesamtumsatz mit 458 Millionen noch um rund 20 Prozent unter dem Niveau von 2019, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Während das Kommerzgeschäft aufgrund zusätzlicher Einnahmen aus «The Circle» bereits bei 93 Prozent des Vor-Pandemie angekommen ist, wurden im Fluggeschäft trotz der starken Erholung der Passagierzahlen nur 60 Prozent der Vor-Pandemie-Erträge erwirtschaftet.

Ferien-Reisen im Fokus
Mit Blick nach vorne dürften sich die positiven Trends weiter fortsetzen. «Wir sind weiterhin in einem Erholungsmodus von der Coronapandemie und dies wiegt mögliche negative Auswirkungen einer Rezession mehr als auf», kommentierte Flughafen-Chef Stephan Widrig. Die Erholung verlaufe etwas schneller als erwartet, allerdings blieben die Unsicherheiten weiterhin gross.

In den Sommermonaten erreichte die Anzahl Passagiere bereits bis zu 80 Prozent des Niveaus von 2019. «Vor allem der Ferien-Reiseverkehr hat sich stark entwickelt.» Einen grösseren Rückstand hätten nach wie vor die Geschäftsreisen, die im zweiten Halbjahr ein grösseres Gewicht hätten.

Auch deshalb bleibt das Management bei seiner Prognose von etwas mehr als 20 Millionen Passagieren im laufenden Jahr. Im Vorkrisenjahr 2019 waren es noch 31,5 Millionen gewesen. Dieses Niveau werde aus heutiger Sicht wohl erst 2025 wieder erreicht.

Hohe Investitionen
Finanziell sieht sich das Unternehmen nach zwei coronabedingt schwierigen Jahren gut aufgestellt. Mit einem Gewinn von 55 Millionen Franken schrieb der Flughafen auch wieder schwarze Zahlen und für das Gesamtjahr wird ein Gewinn im «tiefen dreistelligen Millionen-Bereich» angestrebt, so Finanzchef Lukas Brosi.

Mit dieser Basis will die Flughafenbetreiberin auch die Investitionen wieder forcieren, die aufgrund der Corona-Pandemie temporär etwas reduziert worden waren. Im internationalen Geschäft steht dabei vor allem der internationale Flughafen für die Metropolregion Delhi in Indien, wo die Bauarbeiten im zweiten Halbjahr verstärkt vorangetrieben werden sollen.

«Bis jetzt läuft alles nach Plan und wir bewegen uns innerhalb des veranschlagten Kostenrahmens von 750 Millionen Franken», so der Flughafen-Chef. Die Eröffnung ist weiterhin per Ende 2024 vorgesehen.

Auch am Standort Zürich stehen grosse Investitionen an: So flossen im ersten Halbjahr rund 36 Millionen in den Ausbau einer Gepäcksortier-Anlage. Immer stärker in den Fokus gelangt auch der Neubau des Dock A mit einem Investitionsvolumen von 700 Millionen Franken, wo der Baubeginn allerdings erst für 2030 geplant ist. (awp/mc/ps)

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