Zürich – Der Flughafen Zürich blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2019 zurück. Das laufende Jahr wird aber von den noch ungewissen Auswirkungen des Coronavirus überschattet.
Für 2019 meldete der Flughafen Zürich am Dienstag noch neue Rekorde bei den Passagier- und Umsatzzahlen. Wegen den Unsicherheiten in Anbetracht der grassierenden Corona-Epidemie werden im laufenden Jahr kaum neue Höchstmarken gesetzt. Laut CEO Stephan Widrig ist es aber noch zu früh, um detailliertere Prognosen abzugeben.
Deutlicher Rückgang im März
In den Monaten Januar und Februar seien die Auswirkungen des Coronavirus auf die Passagierzahlen noch «minimal» gewesen Ganz anders im Monat März: «Als Folge des Kapazitätsabbaus bei verschiedenen Fluggesellschaften haben wir an einzelnen Tagen Einbussen von bis zu 20 Prozent gesehen», sagte Widrig an der Bilanzmedienkonferenz am Dienstag.» Auch die Konsumentenstimmung präsentiere sich derzeit gedrückt.
Von den tieferen Passagierzahlen abgesehen laufe der Betrieb am Flughafen aber normal weiter. Alle Läden und Restaurants blieben geöffnet. Die Situation werde aber in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Gesundheit laufend beurteilt und man sei auch auf mögliche weitere Massnahmen vorbereitet, so der Flughafen-Chef weiter.
Langfristige Strategie bleibt
Insgesamt sieht sich das Unternehmen aber «solide und robust» aufgestellt, um die Krise erfolgreich bewältigen zu können. Die langfristige Strategie soll unbeirrt weiter verfolgt werden. So sind für 2020 Investitionen von insgesamt 350 Millionen Franken geplant.
Noch einmal entfällt mit 120 Millionen ein grosser Teil dieser Investitionen auf die Fertigstellung des Grossprojekts «The Circle». Wie geplant soll das Dienstleistungszentrum im laufenden Jahr schrittweise eröffnet werden. Rund 75 Prozent der Fläche sind bereits vermietet.
Auch das internationale Geschäft soll weiter ausgebaut werden. 2019 war die Sparte mit einem Umsatz von 127 Millionen massgeblich für den Umsatzanstieg um 5 Prozent auf 1,21 Milliarden Franken verantwortlich. Neben Südamerika liegt der Fokus auf dem Aufbau des Noida-Airports in Delhi, für den die Flughafenbetreiberin im vergangenen Jahr eine Konzession über 40 Jahre erhalten hat.
Dividendenpolitik wird geprüft
Für 2019 schlägt der Flughafen eine um 20 Rappen auf 3,90 Franken je Aktie erhöhte Dividende vor. Damit sollen auch die Aktionäre an der Gewinnsteigerung um 9 Prozent auf 309 Millionen Franken im vergangenen Jahr partizipieren. Darüber hinaus wird letztmalig eine Sonderdividende in Höhe 3,20 Franken aus Kapitalreserven ausgeschüttet.
Die künftige Dividendenpolitik werde derzeit geprüft und im Laufe des Jahres sollen die Weichen gestellt werden, ergänzte CFO Lukas Brosi. Für die künftige Ausschüttung spielten neben dem weiteren Verlauf der Coronakrise auch der Ausgang der laufenden Verhandlungen zur neuen Gebührenordnung eine Rolle, die im Jahr 2021 in Kraft treten soll.
Die Flughafen-Aktien notierten am Morgen in einem steigenden Gesamtmarkt wenig verändert, büssten am Nachmittag dann in einem Umfeld mit schwächer werdenden Aktienkursen deutlich an Terrain ein und schlossen 7,0 Prozent tiefer auf 119,10 Franken. (awp/mc/ps)