Flughafen Zürich, Piste 28 (Bild: © Flughafen Zürich)
Zürich – Die Flughafen Zürich AG will in den kommenden zwei Jahren sein Schutzkonzept Süd umsetzen. Rund 10’000 Schlafzimmer werden mit Schalldämmlüfter oder Fensterantrieb ausgerüstet. Damit sollen die Anwohner vor dem Lärm der morgendlichen Südanflüge geschützt werden.
Begünstigt werden Haus- und Wohnungseigentümer, deren Liegenschaften im Bereich der Südanflugroute liegen und nicht Bestandteil des ordentlichen Schallschutzprogramms sind, wie die Flughafen Zürich AG am Freitag mitteilte. Betroffen sind Teile der Gemeinden Opfikon, Wallisellen, Zürich und Dübendorf.
Die betroffenen Immobilienbesitzer haben die Wahl: Sie können zwischen einem Fensterantrieb, der das offene Fenster vor dem ersten Anflug am Morgen automatisch schliesst, oder einem Schalldämmlüfter wählen. Dieser sorgt bei geschlossenem Fenster für Frischluftzufuhr.
Für die Betroffenen ist der Einbau kostenlos. Ein Info-Pavillon, der in den kommenden Wochen an verschiedenen Orten aufgestellt wird, soll ihnen dabei helfen, eine Wahl zu treffen.
Das Ziel der Flughafen Zürich AG sei es, bereits in wenigen Wochen mit der Realisation beginnen zu können, heisst es weiter.
Bundesverwaltungsgericht musste entscheiden
Das Bundesgericht hatte den Flughafen im Dezember 2010 dazu verpflichtet, zusätzlich zum bestehenden Schallschutzprogramm ein Schutzkonzept Süd auszuarbeiten. Der Bund bewilligte das Konzept im Jahr 2013.
Allerdings waren Dübendorf, Opfikon und der Verein Flugschneise Süd – Nein (VFSN) mit dem Konzept unzufrieden und gelangten ans Bundesverwaltungsgericht. Ihnen ging der Schutz der Bevölkerung zu wenig weit.
Das Bundesverwaltungsgericht liess sie im Oktober 2015 jedoch mit ihren Forderungen abblitzen. Das Schutzkonzept Süd sei ausreichend und die weitergehenden Forderungen unverhältnismässig. (awp/mc/ps)