Flugplatz Dübendorf (Foto: klickagent.ch)
Dübendorf – Die Flugplatz Dübendorf AG hat beim Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) ihr Angebot für den zukünftigen Betrieb des Flugplatzes Dübendorf eingereicht. Das Unternehmen befürwortet eine Koexistenz mit dem geplanten nationalen Innovationspark an der Wiege der Schweizer Luftfahrt. Aufgrund des Investitionsvolumens wird eine längerfristige Nutzungsdauer angestrebt. Als zusätzlicher Aktionär hat sich die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega dem Konsortium angeschlossen.
Die Bedeutung des Flugplatzes Dübendorf als strategische Reserve für die Luftfahrt sei hoch zu gewichten, schreibt das Unternehmen in einer Medienmitteilung. Zu diesem Schluss sei auch der Bundesrat im Februar 2013 gekommen. In dessen Auftrag hat das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) am 16. Dezember 2013 die «Ausschreibung ziviler Flugplatzhalter Dübendorf» gestartet. Mit Frist bis am 4. April 2014 war demnach eine Pflichtofferte für die Nutzungsdauer von 20 Jahren sowie optional eine zusätzliche Offerte für die Nutzungsdauer von 30 Jahren einzureichen. Der Bund sieht eine Aufteilung seines Areals in einen Perimeter für das verkleinerte Flugfeld mit militärischer Mitbenutzung sowie eine Fläche von 71 Hektaren für den zukünftigen nationalen Innovationspark vor.
Koexistenz mit Innovationspark
Ein ziviles Flugfeld und ein nationaler Innovationspark haben nach Ansicht der Flugplatz Dübendorf AG Platz nebeneinander. Das Unternehmen ist überzeugt davon, dass beispielsweise die Ansiedlung eines Aerospace Clusters in Dübendorf eine einzigartige Gelegenheit bietet, die im Wirtschaftsraum Zürich bereits vorhandenen Kompetenzen entlang der gesamten aviatischen Wertschöpfungskette zu vereinen und so an der Wiege der Schweizer Luftfahrt ein Leuchtturm-Projekt mit weltweiter Ausstrahlung zu realisieren. Die Flugplatz Dübendorf AG steht für eine einvernehmliche und gemeinsame Entwicklung dieser Idee ein.
Nutzungsdauer entscheidend
Aufgrund der komplett neu zu erstellenden Flugbetriebsinfrastruktur mit entsprechenden Kostenfolgen ist die Nutzungsdauer entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg. Die Flugplatz Dübendorf AG hat ihr Angebot ohne Vorbehalte und in Übereinstimmung mit den in den Ausschreibungsunterlagen festgeschriebenen Rahmenbedingungen eingereicht. Sie ist in der Lage den geforderten Baurechtszins zu erwirtschaften und kann überdies dem Bund bei verlängerter Baurechtsdauer ein Mehrfaches des verlangten Baurechtszinses in Aussicht stellen.
Kapazitätsengpässe am Flughafen Zürich
Aufgrund von Bauvorhaben und diverser Kapazitätsengpässe am Flughafen Zürich, werde die für den Wirtschaftraum Zürich bedeutsame Geschäftsluftfahrt in naher Zukunft verdrängt werden, heisst es weiter. Eine Entflechtung der verschiedenen Flugsegmente mache auch deshalb Sinn, weil die Geschäftsluftfahrt und die Leichtaviatik nicht auf die teure Infrastruktur eines Flughafens mit Linien- und Charterverkehr angewiesen sei. Der Erhalt des Flugfeldes in Dübendorf und seine zukünftige Rolle müssten daher im Kontext der gesamten Luftverkehrsinfrastruktur im Wirtschaftsraum Zürich und in der Schweiz betrachtet werden. Der Zürcher Kantonsrat hat sich erst kürzlich für den Verbleib des Flugplatzes Dübendorf im kantonalen Richtplan ausgesprochen.
Entscheid im Sommer 2014 erwartet
Der Gesamtbundesrat wird im Sommer 2014 über die Vergabe entscheiden. Einer allfälligen Vergabe folgen zeitintensive Sachplan- und Umnutzungsverfahren bis zur Erteilung einer rechtskräftigen Betriebsbewilligung. Danach kann der Bau einer neuen Infrastruktur beginnen. Im Rahmen einer Leistungsvereinbarung wird die Luftwaffe den Betrieb bis zur Übertragung an den zivilen Betreiber sicherstellen. (FD/mc/hfu)
Flugplatz Dübendorf AG
Die Flugplatz Dübendorf AG ist ein breit abgestütztes Schweizer Konsortium mit namhaften Unternehmen aus dem Bereich der Geschäftsluftfahrt und Leichtaviatik. Ihr Ziel ist es, die Aufgaben des bis heute von der Luftwaffe wahrgenommenen Betriebs des Flugplatzes Dübendorf zu übernehmen und zukünftig eine sichere und stabile Bewirtschaftung des zivilen Flugfeldes mit militärischer Mitbenutzung zu gewährleisten unter Berücksichtigung der vom Bund gesetzten Rahmenbedingungen. Das Unternehmen setzt sich aus folgenden sieben Partnern zusammen:
- AOPA – Flugzeugeigentümer- und Piloten-Verband Schweiz
- Aero-Club der Schweiz
- Air Service Basel GmbH
- Cat Aviation AG
- Jet Aviation AG
- Premium Jet AG
- Schweizerische Rettungsflugwacht Rega