This E. Schneider, CEO und VR-Delgierter Forbo AG.
Baar – Der Bodenbelag- und Klebstoffhersteller Forbo hat im Geschäftsjahr 2010 den Reingewinn dank eines ausserordentlichen Finanzertrag mehr als verdoppelt. Aber auch ohne den Wertschriftenertrag hätte noch ein Rekordgewinn resultiert, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Die Verkäufe wurden allerdings von der Frankenstärke gebremst und legten nur leicht zu.
Der Umsatz lag um 0,4% über dem Vorjahreswert bei 1’789,7 Mio CHF, wie Forbo am Dienstag mitteilte. In lokalen Währungen betrug die Umsatzzunahme 6,0%. Forbo erzielt rund 98% seines Umsatzes im Ausland, insbesondere im Euro- und im Dollarraum, wie das Unternehmen schreibt. Dank den Massnahmen zur Effizienzsteigerung sowie neuen Produkten mit höherer Wertschöpfung stieg der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) um 29,5% auf 244,3 Mio CHF. Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich gar um 52,6% auf 185,9 Mio CHF. Die EBIT-Marge verbesserte sich damit auf den Wert von 10,4%, nachdem sie im Jahr davor noch bei 6,8% gelegen hatte.
Ausserordentlicher Finanzertrag
Der Reingewinn lag gar um 114,6% über dem Vorjahreswert bei 163,3 Mio CHF. Im vergangenen Jahr konnte Forbo allerdings von einem ausserordentlichen Finanzertrag von 43,0 Mio CHF vor Steuern (32,2 Mio CHF nach Steuern) profitieren. Ohne den ausserordentlichen Wertschriftenertrag hätte aber ein Konzerngewinn von 131 Mio CHF resultiert, was noch immer ein Rekordresultat bedeutet hätte, schreibt Forbo. Mit dem Zahlenset hat die Gruppe die Markterwartungen beim Umsatz verfehlt, bei den Gewinnzahlen aber klar übertroffen. Die Analysten hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 1’824,1 Mio CHF, einem EBIT von 168,1 Mio CHF und einem Reingewinn von 147,7 Mio CHF gerechnet.
Währungseinflüsse belasten Flooring Systems
Im grössten Geschäftsbereich Flooring Systems ging der Umsatz wegen der negativen Währungseinflüsse um 3,4% auf 873,9 Mio CHF zurück. Das Betriebsergebnis verbesserte sich wegen der weggefallenen Integrations- und Restrukturierungskosten vom Vorjahr sowie einem besseren Produktmix dagegen deutlich und legte einen Drittel auf 134,7 Mio CHF zu. Die EBIT-Marge verbesserte sich auf 15,4% (VJ 11,4%). Bei Bonding Systems stieg der Umsatz um 3,0% auf 584,7 Mio CHF, wobei in Lokalwährungen gar ein Plus von 9,5% resultierte. Der EBIT verbesserte sich um 15,6% auf 37,7 Mio CHF. Im Bereich Movement Systems stieg der Umsatz um 6,6% auf 331,1 Mio CHF. Der EBIT belief sich auf 25,5 Mio CHF, nachdem der kleinste Gruppenbereich im Vorjahr mit einem EBIT von 0,5 Mio CHF nur knapp die schwarzen Zahlen erreicht hatte.
Dividendenverdoppelung
Die Aktionäre profitieren von dem Rekordgewinn durch eine Dividendenverdoppelung auf 12 CHF nach 6 CHF im Vorjahr. Die Dividende wird als steuerfreie Ausschüttung ausgerichtet. Zudem beabsichtigt der Verwaltungsrat, in den nächsten drei Jahren Aktien von bis zu 10% des Aktienkapitals zwecks Kapitalherabsetzung zurückzukaufen. Für das laufende Geschäftsjahr sieht Forbo in den meisten seiner Märkte weiteres Wachstumspotenzial, wie das Unternehmen schreibt. Vorausgesetzt, dass sich das heutige wirtschaftliche Umfeld nicht negativ verändert und die Preise der benötigten Rohmaterialien stabil bleiben, erwarte Forbo für 2011 eine weitere Steigerung des Umsatzes und des Konzerngewinns aus dem operativen Geschäft. (awp/mc/ps)