This E. Schneider, CEO und VR-Delgierter Forbo AG.
Eglisau – Die Forbo-Gruppe hat im ersten Semester des laufenden Geschäftsjahres 2011 stark unter der Wechselkurs- und der Rohstoffpreisentwicklung gelitten. Währungsbereinigt konnten dagegen sowohl Umsatz wie auch Betriebsergebnis gesteigert werden. Für den weiteren Verlauf gibt sich das Unternehmen angesichts der Unsicherheiten bezüglich Wechselkurs- und Konjunkturentwicklung zurückhaltend.
Der Gruppen-Umsatz lag in der Berichtsperiode bei 880,6 Mio CHF; dies entspricht einem Minus von 4,2% in Franken, aber einem Plus von 8,8% in Lokalwährungen. Forbo betreibt laut Mitteilung vom Dienstag rund 98% seiner Aktivitäten ausserhalb der Schweiz, wobei rund 80% des Umsatzes im Euro-, Dollar- und Pfund- Währungsraum produziert und verkauft werden. Wegen der Kursverluste dieser Währungen zum Franken reduzierten sich sowohl Umsatz als auch Ergebnis in der Konzernwährung Franken. Die daraus entstandene Einbusse betrug laut Mitteilung beim Umsatz rund 120 Mio und beim Betriebsergebnis (EBIT) rund 13,5 Mio CHF.
Steigende Rohmaterialpreise belasten Marge
Zusätzlich hätten die weiter angestiegenen Rohmaterialpreise die Margen negativ beeinflusst, heisst es. Die EBIT-Marge erreichte noch 8,6% nach 9,1% in der entsprechenden Vorjahresperiode. Das Betriebsergebnis (EBIT) betrug 75,5 Mio CHF (VJ 83,9 Mio), was einem Rückgang in Konzernwährung um 10% entspricht. Währungsbereinigt konnte das Betriebsergebnis (EBIT) jedoch um 6,1% verbessert werden.
Konzernergebnis währungsbereinigt verbessert
Das Konzernergebnis aus dem operativen Geschäft belief sich auf 52,2 Mio CHF, was einem Rückgang in Konzernwährung um gut 11% entspricht. Währungsbereinigt konnte jedoch eine Verbesserung von 6,1% erzielt werden. Zusätzlich wurde ein ausserordentlicher Finanzertrag von 22,4 Mio CHF nach Steuern aus dem Verkauf von Rieter-Aktien erzielt, womit ein Konzernergebnis von 74,6 Mio CHF resultierte (VJ: 90,9 Mio, inklusive eines ausserordentlichen Finanzertrags aus dem Verkauf von Rieter-Aktien von 32,2 Mio nach Steuern).
Erwartungen in etwa erfüllt
Mit den vorgelegten Zahlen hat das Unternehmen die Erwartungen der Analysten (AWP-Konsens) in etwa getroffen. Die Experten hatten mit einem Umsatz von durchschnittlich 868,1 Mio, einem EBIT von 79,2 Mio und einem Reingewinn von 68,7 Mio CHF gerechnet.
Frankenstärke und gestiegene Rohmaterialpreise belasten
Das erste Semester 2011 sei geprägt gewesen vom starken Schweizer Franken und von weiter angestiegenen Rohmaterialpreisen. In Lokalwährungen seien in den meisten Aktivitäten und Regionen «ansprechende» Ergebnisse erzielt worden, so Forbo. Bonding Systems und Movement Systems hätten in Lokalwährungen mit gut 14% respektive 9,5% deutlich zulegen können, während Flooring Systems mit 4,7% ein moderateres Wachstum ausgewiesen habe.
Verhaltener Ausblick
Für 2011 gibt sich das Unternehmen zurückhaltend. Die sich nochmals deutlich verschlechterte Wechselkursentwicklung der vergangenen Wochen und die zunehmende Volatilität an den Finanzmärkten mit den damit verbundenen Auswirkungen auf die Realwirtschaft würden eine zuverlässige Prognose für das Gesamtjahr 2011 erschweren, heisst es.
Forbo geht den Angaben zufolge davon aus, dass sich die Nachfrage in allen drei Geschäftsbereichen «verhalten und je nach Region und Kundensegment sehr unterschiedlich» entwickeln wird. Der starke Anstieg der Rohmaterialpreise, die unsichere allgemeine Wirtschaftssituation und die Wechselkursentwicklung würden das Jahresergebnis 2011 stark prägen. Vorausgesetzt, dass sich diese Einflüsse im Vergleich zum ersten Halbjahr 2011 nicht wesentlich verändern, erwartet Forbo aus dem operativen Geschäft im zweiten Halbjahr ein ähnliches Konzernergebnis wie im ersten Halbjahr 2011. (awp/mc/pg)