Forbo macht 2020 weniger Gewinn und reduziert die Dividende
Baar – Die Industriegruppe Forbo hat im Geschäftsjahr 2020 einen Gewinnrückgang erlitten. Der Reingewinn lag dabei allerdings über der im Januar vorangekündigten Grössenordnung. Die Dividende wird entsprechend des tieferen Gewinns gesenkt. Gleichzeitig wird ein Wechsel auf dem Posten des CEO angekündigt.
Der operative Gewinn (EBIT) reduzierte sich um gut 22 Prozent auf 137,0 Millionen Franken und die entsprechende Marge um 140 Basispunkte auf 12,3 Prozent, wie der Hersteller von Bodenbelägen, Bauklebstoffen und Förderbändern am Donnerstag mitteilte. Der Rückgang wird mit dem Umsatzrückgang, den negativen Währungseinflüssen sowie dem hohen Fixkostenanteil begründet.
Die Optimierung von Schichten und Betriebsstrukturen in der Produktion und Fabrikation aufgrund der reduzierten Auslastung sowie das Kostenmanagement hätten ihre Wirkung vorwiegend im zweiten Halbjahr erzielt.
Der Reingewinn ging um gut 23 Prozent auf 106,2 Millionen zurück und fiel damit etwas besser aus als die Mitte Januar angekündigten «gegen 100 Millionen Franken». Die Gewinnziffern lagen damit auch über den Erwartungen von Analysten.
Dividende wird gesenkt
Die Dividende soll aufgrund des Gewinnrückgang um 3 auf 20 Franken gesenkt werden.
Bereits bekannt war der Umsatz: Dieser sank um 13 Prozent auf 1,12 Milliarden Franken. Unter Ausklammerung der Währungseffekte ergab sich in Lokalwährungen ein etwas moderateres Minus von 8 Prozent.
Die grössere Division Flooring Systems, also das Geschäft mit Bodenbelägen und Bauklebstoffen, verzeichnete dabei in Lokalwährungen ein Minus von 8,4 Prozent auf 757,0 Millionen. Hier seien die Ländergesellschaften aufgrund von Baustellenstopps und verschobenen Grossprojekten unterschiedlich stark von der Pandemie und den damit verbundenen Nachfrageschwäche betroffen gewesen. Insgesamt büssten aber alle drei Weltregionen an Umsatz ein, am meisten betroffen war Amerikas.
Die Sparte Movement Systems, welche das Geschäft mit Förderbändern und Antriebsriemen umfasst, büsste 7,4 Prozent auf 360,7 Millionen Franken ein. Bis auf wenige Ausnahmen hätten auch in dieser Sparte alle Märkte einen Umsatzrückgang erlitten, allerdings unterschiedlich stark.
Ein Ausblick sei wegen der Pandemie und der sich ständig verändernden Rahmenbedingungen schwierig, heisst es weiter. Forbo stellt dennoch für das Gesamtjahr 2021 einen zumindest in Lokalwährungen steigenden Umsatz sowie ein etwas höheres Konzernergebnis in Aussicht.
Neuer CEO
Weiter gibt das Unternehmen einen Wechsel an der operativen Spitze des Unternehmens bekannt. Der langjährige CEO Stephan Bauer wird Forbo spätestens per Ende September 2021 verlassen, um sich nicht operativen Tätigkeiten zu widmen. Auf ihn soll Michael Schumacher folgen, der die letzten 10 Jahre bei Saint-Gobain tätig war, unter anderem als CEO von Sanitas Troesch und als CEO Building Distribution Deutschland. (awp/mc/ps)