Forbo-CEO Stephan Bauer. (Foto: Forbo)
Baar – Die Forbo-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2015 erneut mit der Frankenstärke gekämpft. Wie im Vorjahr lief der kleinere Bereich «Movement Systems» besser als die «Flooring Systems», die von Währungseinflüssen besonders stark betroffen war. Für das laufende Jahr rechnet die Gruppe bei konstanten Währungen mit einer leichten Steigerung von Umsatz und Konzernergebnissen aus fortzuführenden Geschäftsbereichen. Aktuell sei der Geschäftsgang «in line» mit dieser Guidance.
Der Gruppenumsatz in Franken sank um 7,1% auf 1’139 Mio CHF. In Lokalwährungen ergab sich immerhin ein Wachstum von 1,1%. Der Umsatz reduzierte sich aufgrund der Frankenstärke um gut 100 Mio CHF und der EBIT um rund 18 Mio. Der EBIT sank so um 4,4% auf 142,8 Mio, wobei die EBIT-Marge um 30 Basispunkte auf 12,5% ausgebaut werden konnte. Unter dem Strich ergab sich ein Konzerngewinn von 115,7 Mio CHF, entsprechend einem Minus von 6,4%.
Der Verwaltungsrat beantragt der Generalversammlung dennoch die steuerbefreite Ausschüttung einer um 1 CHF erhöhten Dividende von 17 CHF aus Reserven von Kapitaleinlagen. Grund für die Erhöhung sei die solide Bilanz und der aufgrund des Aktienrückkaufs leicht erhöhte Gewinn je Aktie auf 62,14 CHF (+0,4%).
«Firepower» von 1 Mrd CHF erhält Spielraum für Expansion
Auch nach dem Abschluss des Aktienrückkaufprogramms verfügt Forbo noch über genügend Barmittel. Es verbleibt eine Net-Cash-Position von 115,3 Mio CHF gegenüber 251,6 Mio im Vorjahr. «Wir haben nach wie vor eine ‹Firepower› von rund einer Milliarde Franken. Daraus ergeben sich sowohl für organisches Wachstum als auch für Übernahmen Möglichkeiten», erklärte Finanzchef Andreas Spreiter am Dienstag vor den Medien. Gleichzeitig sei die Bilanz grundsolide und die Gruppe nach wie vor schuldenfrei.
«Ein konkretes Akquisitionsziel ist derzeit nicht spruchreif», erklärte Verwaltungsratspräsident This Schneider. «Im Bereich Flooring Systems interessiert uns eine Ausweitung unsere Präsenz in gewissen Regionen. Im Bereich Movement Systems würde unsere Strategie eher auf Akquisitionen zur Erweiterung der Produktpalette zielen», so Schneider.
Movement Systems wächst – Flooring Systems weiterhin unter Druck
Trotz des schwierigen Währungsumfelds hat Forbo das Produktportfolio erweitert. Die beiden Geschäftsbereiche waren jedoch unterschiedlich erfolgreich. Im Bereich Movement Systems resultierte ein Umsatzwachstum in Konzernwährung um 1,6% auf 347,8 Mio, in Lokalwährungen lag das Plus bei 6,7%. Hier habe sich insbesondere die stärkere Präsenz in den Wachstumsmärkten bewährt. Das Betriebsergebnis vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) bei Movement Systems stieg in der Folge um 11% auf 51,2 Mio CHF.
Demgegenüber kämpfte der Bereich Flooring Systems mit herausforderenden Marktverhältnissen und einer ungünstigen geografischen Gewichtung der Aktivitäten in Bezug auf Währungseinflüsse. In der Folge sanken die Verkäufe um fast 11% auf 791,3 Mio, entsprechend einem Minus von 1,1% in Lokalwährungen. Auf Stufe EBITDA resultierte für Flooring Systems ein Ergebnis von 133,1 Mio (-11%).
Konservativer Ausblick 2016
Für das laufende Jahr 2016 zeigt sich das Unternehmen konservativ: es werde mit einem wiederum anspruchsvollen und herausfordernden Marktumfeld gerechnet. Die konsequente Weiterverfolgung der Strategie werde zu künftigem Wachstum führen, zeigte sich Konzernchef Bauer überzeugt.
VRP Schneider bestätigte die positive Entwicklung im französischen Bausektor, ohne einen konkreten Ausblick für das Land abgeben zu wollen. «Was wir sagen können, ist, dass wir im laufenden Jahr ‹in line› mit unserer Guidance sind», so Schneider. Für das Gesamtjahr stellte Forbo bei gleichbleibender Währungssituation eine leichte Steigerung des Umsatzes und des Konzernergebnisses aus fortzuführenden Geschäftsbereichen in Aussicht.
Bis 11.25 Uhr verliert die Aktie von Forbo 1,4% und notiert damit bei 1’114 CHF. (awp/mc/upd/ps)