Forbo überzeugt mit starken Gewinnwachstum
Baar – Die Forbo-Gruppe hat im Geschäftsjahr 2016 Umsatz und Gewinn gesteigert. Die Spezialistin für Bodenbeläge sowie Antriebs- und Leichtfördertechnik vermochte in beiden Geschäftsbereichen profitabel zu wachsen. Die Aktionäre kommen nicht nur in den Genuss einer höheren Dividende, sondern auch eines neuen Aktienrückkaufs. An der Börse gibt es kräftigen Applaus dafür.
VR-Präsident This Schneider schrieb am Dienstag die höhere Ertragskraft verschiedenen Faktoren zu: Den in den letzten Jahren getätigten Investitionen in die Wertschöpfungskette und in Effizienzsteigerungen, den Kapazitätserweiterungen, sowie auch dem konstanten Ausbau des Produkteportfolios. Konkret liest sich das so: Der Umsatz wuchs um 4,1% auf 1,19 Mrd CHF, das Betriebsergebnis auf der Stufe EBIT und das Konzernergebnis um jeweils gut 10% auf 157,2 Mio, resp. 127,6 Mio CHF. Dabei lag die EBIT-Marge mit 13,3% um 0,8 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Forbo habe im Berichtsjahr auch von tieferen Rohmaterialpreisen profitiert, räumte Finanzchef Andreas Spreiter vor den Medien ein.
Aktienrückkauf
Nach Aktienrückkäufen stieg der Gewinn pro Aktie markant um 20% auf 74,66 CHF. Davon erhalten die Aktionäre eine um 2 auf 19 CHF je Aktie erhöhte Dividende. Zudem will sich der Verwaltungsrat von der kommenden GV das Recht einräumen lassen, über drei Jahre weitere eigene Aktien im Umfang von maximal 10% zurückzukaufen.
«Es geht um eine grundsätzliche Autorisierung, wird sind aber nicht absolut dazu verpflichtet», erklärte Schneider. Darum wollte er sich nicht auf einen Zeitpunkt festlegen, wann es mit den Rückkäufen losgeht. Denn Schneider schliesst auch weiterhin die Option einer Akquisition nicht aus. «Wenn wir nicht etwas ganz Grosses kaufen, dass gegen eine Milliarde Kaufpreis geht, können wir aber beides machen», wiegelte Schneider ab. «Also die Akquisition und einen Aktienrückkauf».
Auf der Suche ist man für das Segment Flooring Systems nach Gesellschaften mit einer eigenen Produktionsstätte in den USA oder in Asien. Anders sieht bei den Transportbändern aus: Movement Systems sei durchaus bereit, neue Produkte ins Portfolio aufzunehmen, so der VRP.
Kapazitätsausbau in China
Der grössere Geschäftsbereich Flooring Systems (Bodenbeläge) wuchs in Schweizer Franken wie in Lokalwährungen um 3,4% auf 818,0 Mio CHF. Dazu beigetragen hätten die wichtigen Kernmärkte USA und Frankreich sowie eine sich abzeichnende Erholung in den Niederlanden. Das Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte sich um knapp 11,7% auf 122,7 Mio CHF und die Marge um 1,1 Prozentpunkte auf 15,0%.
Der Geschäftsbereich Movement Systems mit einem Anteil von 31% am Konzernumsatz wuchs um 5,7% auf 367,5 Mio CHF, respektive um 3,7% in Lokalwährungen. Dieses Wachstum sei «auf eine überzeugende Entwicklung in beinahe allen Märkten» zurückzuführen gewesen. Doch in den USA habe sich die abzeichnende Abschwächung des Marktumfelds im zweiten Halbjahr fortgesetzt.
Der Betriebsgewinn des kleineren Geschäftsbereiches wuchs um 5,6% auf 45,3 Mio CHF bei einer unveränderten Marge von 12,3%. Denn Investitionen in den Kapazitätsausbau in China bremsten die Margenentwicklung leicht. Das neue Werk am Standort Pinghu soll nach den Plänen im Herbst an den Start gehen.
Der übliche Ausblick
Für das laufende Jahr 2017 geht Forbo von einem ähnlichen, jedoch schwer prognostizierbaren Marktumfeld aus. Vor diesem Hintergrund rechnet das Unternehmen mit einer leichten Steigerung des Umsatzes und des Konzerngewinns. Das ist die Standardformulierung von Forbo.
An der Börse kam das alles sehr gut an: Bis Handelsschluss gewannen die Forbo-Papiere 8,2% auf 1’505 CHF. Forbo habe einmal mehr über-erfüllt und mit einer starken Dividendenerhöhung überrascht, so der Tenor bei den Analysten. Zudem werde die aktionärsfreundliche Politik fortgeführt. (awp/mc/pg)