Baar – Die Industriegruppe Forbo hat im ersten Halbjahr 2023 weniger Umsatz erzielt als im selben Semester ein Jahr zuvor. Der Gewinn konnte ebenfalls nicht ganz gehalten werden. Die bisherigen Prognosen für das Gesamtjahr werden aber bestätigt.
Der Umsatz reduzierte sich um 7,8 Prozent auf 615,2 Millionen Franken, wie Forbo am Freitag mitteilte. In Lokalwährungen entsprach dies einem Minus von 2,2 Prozent. Gegenüber einem starken ersten Halbjahr 2022 sei ein deutlicher Nachfragerückgang spürbar gewesen, was sich in tieferen Volumen widerspiegle. Hinzu seien stark negative Währungseinflüsse sowie markant angestiegene Personal- und Energiekosten gekommen, so Forbo.
Von den beiden Sparten verzeichnete die grössere Division Flooring Systems, also das Geschäft mit Bodenbelägen und Bauklebstoffen, einen Umsatz von 415,9 Millionen Franken, entsprechend einem Minus in Lokalwährungen von 3,4 Prozent. Das Marktumfeld für die Bauindustrie sei wegen der infolge der höheren Kosten und Zinsen gebremsten Bautätigkeit sehr anspruchsvoll gewesen, heisst es dazu.
Die kleinere Sparte Movement Systems mit dem Geschäft mit Förderbändern und Antriebsriemen machte mit 199,3 Millionen ebenfalls weniger Umsatz als im Vorjahr. In Lokalwährungen blieb er jedoch praktisch stabil.
Profitabilität verbessert
Dank der angepassten Betriebsstrukturen, optimierten Absatz- und Produktionsplanungsprozessen, Massnahmen zur Steigerung der Effizienz sowie Preiserhöhungen verbesserte sich die Profitabilität. Zwar ging der operative Gewinn (EBIT) um 4,3 Prozent auf 75,2 Millionen Franken leicht zurück. Da dieses Minus im Vergleich zum Umsatz aber unterproportional ausfiel, erhöhte sich die entsprechende Marge um 40 Basispunkte auf 12,2 Prozent.
Den Reingewinn beziffert Forbo auf 57,4 Millionen (-4,8%). Die Erwartungen der Analysten wurden damit auf beinahe allen Ebenen verfehlt. Einzig die operative Gewinnmarge entsprach den Vorhersagen.
Für das Gesamtjahr 2023 bestätigt das Unternehmen die bisherigen Prognosen, «trotz stark negativer Währungseinflüsse und einer anhaltend verhaltenen Nachfrage». Im Vergleich zum markanten Volumenrückgang im vierten Quartal 2022 sei eine leichte Erholung seit Anfang 2023 spürbar, schreibt Forbo.
Demnach wird mit einem in Lokalwährungen leicht höheren Umsatz als im Vorjahr (1,29 Mrd Fr.) gerechnet sowie mit einem Reingewinn im Bereich von rund 130 Millionen Franken (VJ 101,4 Mio). Dies gilt unter der Bedingung, dass die Fremdwährungskurse auf dem Niveau des ersten Semesters 2023 verbleiben. (awp/mc/pg)