Franke 2011: Nettoumsatz steigt auf 2,51 Mrd Franken

Michael Pieper, Eigentümer der Franke Artemis Gruppe.

Aarburg – Der Mischkonzern Franke Artemis beging im Jahr 2011 sein 100jähriges Firmenjubiläum. Das vom kleinen Handwerksbetrieb zum weltweit tätigen Konzern gewachsene Unternehmen legte für das Jubiläumsjahr 2011 ein Zahlenset vor, das aber wenig Anlass zum Feiern bietet. So stieg zwar der Gruppenumsatz, das Betriebsergebnis sowie der Gewinn gingen dagegen deutlich zurück. Im Ausblick auf das laufende Jahr zeigt man sich unterdessen positiv und stellt ein erneutes organisches Wachstum in Aussicht.

Der Nettoumsatz verbesserte sich um 3,7% auf 2,51 Mrd CHF. Organisch resultierte gar ein Wachstum von 5,9%. Die Währungseinflüsse von minus 12,7% führten zu einer Umsatzeinbusse von 1,6%, wie die Franke Aremis Gruppe  am Dienstag mitteilt. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA verschlechterte sich unter dem Einfluss der wirtschaftlichen Verhältnisse und aufgrund von Sonderkosten im Rahmen der Konsolidierung um 16% auf 247,9 Mio. Die Sonderkosten betragen laut Mitteilung ca. 40 Mio. Das Betriebsergebnis auf Ebene EBIT sank sogar um 28% auf 132,1 Mio.

Unter dem Strich verblieb ein Gewinn nach Steuern von 123,5 Mio, was einer Abnahme von 34% gegenüber dem Vorjahreszeitraum entspricht. Die konsolidierte Bilanzsumme (per 31.12.) erhöhte sich zum Vorjahr um 8,3% auf 2,91 Mrd CHF.

Kitchen Systems mit Markteinbruch
Die grösste Konzernsparte Kitchen Systems trug mit 1,4 Mrd CHF knapp die Hälfte zum Gesamtumsatz bei. Allerdings brachen in den südeuropäischen Franke-Schlüsselmärkten die Umsätze regelrecht ein. Auch die nordafrikanischen Märkte wie Ägypten oder Tunesien zeigten infolge der politischen Instabilität hohe Umsatzrückgänge auf.  Eine «erfreuliche Dynamik» verzeichneten dagegen die Märkte in den BRIC-Staaten sowie der Türkei und Argentinien, wo ein zweistelliges Umsatzwachstum erzielt werden konnte, so die Mitteilung. Dennoch musste das Aarbuger Unternehmen in dieser Sparte im Vergleich zum Vorjahr einen Umsatzrückgang von knapp 13% hinnehmen. Das organische Wachstum lag dagegen bei plus 2,1%.

In der Sparte Commercial Systems Group blieben die Umsätze mit minus 0,5% auf 885,2 Mio CHF in etwa stabil, während organisch ein deutliches Plus von knapp 13% resultiert. Am besten entwickelten sich hierbei die Untersparten Foodservice mit einem organischen Wachstum von 13% und Beverage mit 36%.

Beteiligungen
Die Franke Artemis Asset Management Gruppe hält gemäss Mitteilung Cash-Positionen und Beteiligungen an Feintool (81,2%), Forbo (25,8%), Rieter (11,5%), Autoneum (14,1%) und AdvalTech (21,2%). Im Berichtsjahr erwarb Franke zudem eine weitere Beteiligung von 37,5% an Precious Woods Central America.

Umsatz deutlich im Plus
Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres lagen die Umsätze der Franke Artemis Gruppe knapp 12% über dem Vorjahreszeitraum. Organisch ist das Unternehmen im gleichen Zeitraum um knapp 13% gewachsen. Der Auftragsbestand habe sich seit Jahresbeginn bei den Franke Industrie-Aktivitäten um 1,4% verbessert, bei der Franke Artemis Gruppe insgesamt dagegen infolge eines Unternehmens-Verkaufes bei Feintool Group (IMA Berlin) um 3,2% verringert.

2012 stabileres Umfeld erwartet
Im Ausblick auf das gesamte Geschäftsjahr 2012 erwartet die Gruppe ein eher stabileres Umfeld im Bereich der Währungen und Rohmaterialpreise, geht aber von weiterhin schwierigen Marktbedingungen vor allem im Mittelmeerraum aus. Die Aussichten seien gesamthaft positiv. Es werde wiederum mit einem organischen Wachstum gerechnet, heisst es.

Positive Entwicklung bei Feintool hält an
Bezüglich der Industriegruppe Feintool zeigte sich Grossaktionär und Franke-CEO Michael Pieper optimistisch. Es sei zu erwarten, dass die positive Entwicklung bei Feintool im Jahr 2012 anhalte, so Pieper anlässlich der Bilanzmedienkonferenz der Franke Artemis Gruppe vom Dienstag in Zürich. Pieper kontrolliert Feintool über seine Franke Artemis Gruppe.

Feintool habe im Verlauf des Geschäftsjahres 2010/11 die anvisierte Fokussierung auf die Kernaktivitäten erfolgreich vorangetrieben und damit den Turnaround geschafft, so Pieper. Zudem gehe er davon aus, dass durch die Akquisition von Herzing+Schroth weitere Dynamik bei der Feintool-Gruppe gewonnen werde. (awp/mc/pg)

Exit mobile version