Franke verdoppelt Gewinn im Jahr 2010

Franke-Besitzer Michael Pieper.

Aarburg – Die vom Küchenhersteller zum Mischkonzern gewachsene Franke Artemis Gruppe hat im ersten Quartal unter hohen Währungseffekten gelitten. Zwar verkaufte das Aargauer Unternehmen mehr, doch der starke Franken liess den Umsatz schmelzen.

Der mittlerweile mehrheitlich zu Franke gehörende Automobilzulieferer Feintool soll die gegenwärtige Struktur beibehalten und nicht in den Konzern integriert werden, betonte Franke-Inhaber und Konzernchef Michael Pieper. Pieper bzw. seine Beteiligungsgesellschaft Artemis hält 81,2% der Feintool-Aktien. «Wir wollten nicht 82% an Feintool kaufen, sondern lediglich mehr als die anderen haben», sagte Pieper am Dienstag bei der Bilanzpressekonferenz. Zeitweise hatte sich der Feintool-Gründer Bösch eine Gegenofferte überlegt, verzichtete aber darauf. Die Beteiligungsgesellschaft Artemis des Industriellen Pieper hält gemäss eigenen Angaben folgende Beteiligungen: Forbo >25%, Feintool >81%, Rieter >11,5%, Autoneum >11,5%, Adval Tech >21% und Precious Woods >10%.

Beteiligung an Forbo veräussert
Man habe eine Beteiligung von 6% am Belag- und Klebstoffhersteller Forbo verkauft, sagte Pieper am Rande der Bilanzmedienkonferenz im Gespräch mit der Nachrichtenagentur SDA. Dies habe rund 30 Mio CHF in die Kasse gespült. Und in der Küchensparte zahlt sich die Restrukturierung aus, was 29 Mio CHF mehr Gewinn einbrachte als im Vorjahr. Bei allen Beteiligungen geht Pieper von einer positiven Entwicklung aus, die sich in steigenden Aktienkursen widerspiegeln sollte. Weitere Investitionen in Asien sowie in Brasilien und Russland seien vorstellbar. «Im Vordergrund stehen der Dienstleistungsbereich, der Gesundheitsmarkt, erneuerbare Energien und Immobilien», sagte Pieper.

Umsatz leicht rückläufig
Der Gesamtkonzern Franke erwirtschaftete im abgelaufenen Gesamtjahr 2010 – wie bereits früher bekannt gegeben – mit einem Umsatz von 2,42 Mrd CHF um 0,2% weniger als im Vorjahr. Aus eigener Kraft sei die Franke-Gruppe aber um 4,1% gewachsen, hiess es weiter. Der Reingewinn hat sich auf 187,6 Mio CHF etwas mehr als verdoppelt. Zum Gewinnsprung hätten alle Sparten beigetragen, hiess es. Am meisten steuerte die Sparte Asset Management bei, in der Pieper seine Beteiligungen an anderen Schweizer Industrieunternehmen hält. Das Asset Management konnte den Gewinn um gut 50 Mio CHF steigern.

Währungseffekte belasten Jahresauftakt
In den ersten drei Monaten des Jahres sanken die Verkäufe von Franke um 5,6% gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Aus eigener Kraft wuchs die Gruppe jedoch um 4,6%. Negativ wirkten sich Währungseffekte von -10,2% und Desinvestitionen von -0,1% aus. Das umsatzstärkste Geschäft mit Haushaltsküchen verringerte sich um 6,2% und bei der zusammengefassten Division Toiletten- und Sanitärsysteme sowie Küchen für Schnellrestaurants und Kaffemaschinen ging der Umsatz um 4,8% zurück.

Zurückhaltender Ausblick
Für das angelaufene Jahr 2011 zeichnet sich aus Sicht von Pieper im industriellen Bereich vor allem bei Küchensystemen eine Abschwächung der Nachfrage, insbesondere im Mittelmeerraum ab. Bei Waschraum- und Sanitärsystemen sowie Küchensystemen für Schnellrestaurants geht Franke von einer weiterhin «relativ stabilen, wenn auch sich nicht verbessernden Nachfrage aus». (awp/mc/upd/ps)

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