Franken und Rohstoffpreise drücken AFG ins Minus

Daniel Frutig, seit Mitte Jahr an der AFG-Konzernspitze.

Arbon – Der Bauzulieferer und Technologiekonzern AFG Arbonia Forster hat im ersten Halbjahr 2011 ein nach eigenen Angaben «enttäuschendes» Ergebnis erzielt. Zurückgeführt wird dies auf die Belastungen durch den starken Schweizer Franken und die höheren Rohstoffpreise. Dennoch gib sich das neue Management zuversichtlich, das Vorjahresergebnis trotz schwachem Start erreichen zu können.

In Anbetracht der unbefriedigenden Ertragsentwicklung soll «alles auf den Prüfstand» gestellt werden im Hinblick auf Kosteneinsparungen und Beschleunigung der Innovation.

EBIT sinkt um 28,2 Prozent
Der Gruppenumsatz stieg im ersten Halbjahr gegenüber der entsprechenden Vorjahresperiode um 1,0% auf 634,6 Mio CHF; währungsbereinigt ergab sich ein Anstieg um 6,4%. Der EBITDA sank hingegen um 12,6% auf 41,4 Mio und der EBIT um 28,2% auf 10,9 Mio. Unter dem Strich resultierte ein Reinverlust von 1,4 Mio, nach einem Gewinn von 1,3 Mio in der Vorjahresperiode, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilt.

Hinter den Erwartungen zurück
AFG hat mit dem Zahlenausweis für das erste Halbjahr die Erwartungen der Analysten durchs Band verfehlt, wenn auch beim Umsatz nur knapp. Die Analysten hatten im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem Umsatz von 636,6 Mio CHF, einem EBIT von 14,2 Mio und einem Reingewinn von 1,2 Mio gerechnet.

«Sehr gute Grundlagen und hohe unausgeschöpfte Potenziale»
Das «enttäuschende» Ergebnis wird in der Mitteilung auf die Belastungen durch den starken Schweizer Franken und die spürbare Zunahme der Rohstoffpreise zurückgeführt. CEO Daniel Frutig und VR-Präsident Paul Witschi halten indessen fest, «dass das Unternehmen unabhängig von den gegenwärtigen, wettbewerbsverzerrenden Währungsverhältnissen und der resultatmässig unbefriedigenden Entwicklung der Gruppe unverändert über sehr gute Grundlagen und hohe unausgeschöpfte Potenziale in allen Divisionen verfügt». Entsprechend seien sie zuversichtlich, trotz dem schwachen Start im laufenden Geschäftsjahr das Vorjahresergebnis erreichen zu können.

Alles auf dem Prüfstand
Aufgrund der unbefriedigenden Ertragsentwicklung würden in den kommenden Monaten alle Bereiche der Gruppe auf den Prüfstand gestellt. Dabei sollen die Unternehmensteile vor allem hinsichtlich Kosteneinsparungen durchleuchtet werden, aber es sollen auch Innovationen beschleunigt werden. Der Verwaltungsrat will dazu auch Investitionen tätigen und schliesst selektive Akquisitionen nicht aus. Erste Resultate dieser Massnahmen seien noch in diesem Jahr zu erwarten, der Grossteil dürfte aber nicht vor 2012 wirksam werden, so die Mitteilung weiter.

Uneinheitliche Entwicklung
In der Berichtsperiode haben sich die einzelnen Divisionen uneinheitlich entwickelt. Die umsatzmässig grösste Division Heiztechnik und Sanitär sei infolge des schwachen Euro und der höheren Stahlpreise unter den Erwartungen geblieben. Der Umsatz sank um 7,2% auf 241,2 Mio CHF; wechselkursbereinigt wird ein Anstieg um 3,5% ausgewiesen. Der EBIT ging um 18% auf 16,2 Mio zurück.

Küchen und Kühlen verpassen Turnaround
In der Division Küchen und Kühlen konnte der Turnaround nicht geschafft werden. Der Umsatz stieg zwar um 4% auf 118,2 Mio CHF, der EBIT verharrte hingegen bei -5,8 Mio. Die Fertigung der neuen Stahlküche von Forster habe «erhebliche technische Probleme» bereitet, und die Produktion in Warendorf kämpfe nach wie vor mit Auslastungsproblemen, heisst es weiter. Piatti liege hingegen umsatzmässig deutlich über Vorjahr. Allerdings habe die Währungssituation bei grösseren Objekten nach substanziellen Preiszugeständnissen verlangt, heisst es weiter.

Fenster und Türen mit Umsatzplus von 7 %
Unter den kleineren Geschäftsbereichen steuerte die Division Fenster und Türen 170,3 Mio CHF (+7%) zum Umsatz bei. Der EBIT nahm um 14% auf 8,9 Mio zu. In der Division Stahltechnik stieg der Umsatz um 9% auf 73,9 Mio zu. Hingegen sank der EBIT infolge des starken Schweizer Frankens, der steigenden Stahlpreise und des harten Konkurrenzkampfes unter den Zulieferern der Automobilindustrie um drei Viertel auf 1,3 Mio. Für den Bereich Oberflächentechnologie wird ein Umsatz von 32,0 Mio (+14%) und ein EBIT von -3,7 Mio ausgewiesen; im H1 2010 resultierte ein EBIT von -4,4 Mio. (awp/mc/pg)

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