Frankenstärke kostet laut Mercer-Studie viele Jobs

Frankenstärke kostet laut Mercer-Studie viele Jobs

Zürich – Als Reaktion auf die Aufwertung des Schweizer Frankens denken 28 Prozent der Unternehmen darüber nach, die Zahl ihrer Mitarbeiter in der Schweiz zu reduzieren. Weitere 20 Prozent sind sich bereits sicher, dass sie solche Massnahmen umsetzen werden. In den Wochen nach dem SNB-Entscheid verfolgten lediglich 6 Prozent der Unternehmen konkrete Pläne in diese Richtung. Dies ist das Ergebnis einer Mercer-Befragung unter 58 internationalen Schweizer Unternehmen im September 2015. Dabei handelt es sich um die Neuauflage einer Umfrage, die bereits kurz nach Entkopplung des Franken vom Euro im Januar durchgeführt wurde.

„Obwohl sich die Entwicklung des Schweizer Franken seit der Entkopplung vom Euro und dem darauffolgenden recht starken Ausschlag wieder stabilisiert hat, ist die Zahl der Unternehmen, die Entlassungen planen, deutlich gestiegen“, so Stephan Pieronczyk, Principal bei Mercer in der Schweiz. „Zwar hat sich der Wert des Franken im Verhältnis zum US-Dollar wieder normalisiert, doch für Unternehmen, die auf Exporte in den Euroraum angewiesen sind, bleibt die Lage angespannt. Diese suchen nach Wegen, um ihre Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten.“

Durchschnittliche Lohnerhöhungen von 1%
Laut Studie haben 20 Prozent der Unternehmen ihre Gehälter eingefroren (Januar: 6 Prozent), während lediglich 45 Prozent ihre bereits vor dem SNB-Entscheid geplanten Gehaltserhöhungen umsetzen wollen (Januar: 54 Prozent). 6 Prozent der befragten Organisationen beschränken die Gehaltssteigerungen auf bestimmte Mitarbeitergruppen (Januar: 3 Prozent), während 14 Prozent den Markt weiter beobachten und gegebenenfalls zu einem späteren Zeitpunkt Massnahmen ergreifen wollen (Januar: 16 Prozent). Die durchschnittlichen Gehaltserhöhungen belaufen sich auf 1 Prozent, das sind etwa 0,5 Prozent weniger als noch direkt nach dem SNB-Entscheid geplant.

Von den Reaktionen auf den starken Franken sind auch Bonuszahlungen betroffen. Laut Studie planen mittlerweile 20 Prozent der Unternehmen, die Boni für 2015 zu verringern (Januar: 11 Prozent).

„Personalkosten wie z. B. die Vergütung sind ein Ansatzpunkt, um relativ kurzfristig auf veränderte Marktgegebenheiten zu reagieren“, kommentiert Pieronczyk. „Doch obwohl inzwischen mehr Unternehmen konkrete Pläne verfolgen, ist nicht mit „Überreaktionen“ zu rechnen. Fast alle Unternehmen, die wir für unsere Studie befragt haben, beziehen die neuen Gegebenheiten in ihre langfristige strategische Planung mit ein und berücksichtigen dabei auch die bisherigen Personal- und Vergütungspraktiken.“

Mercer Schweiz

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