Michael Pieper., CEO Franke Artemis Group.
Aarburg AG – Der Küchenhersteller Franke ergreift Massnahmen gegen den starken Franken. Das Unternehmen hat sich mit den Gewerkschaften auf eine befristete Erhöhung der Arbeitszeit geeinigt. Ab September werden die Arbeitnehmer pro Woche 2,5 Stunden länger arbeiten.
Gleichzeitig werden die Löhne des Kaders und der Geschäftsleitung um drei Prozent gesenkt, wie die Arbeitnehmerorganisation Angestellte Schweiz und die Gewerkschaft Unia in einem gemeinsamen Communiqué am Montag mitteilten. Damit soll die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens in Zeiten des starken Frankens verbessert werden. Die Vereinbarung gilt bis spätestens Ende 2012. Im Austausch für die Arbeitszeiterhöhung verzichtet das Unternehmen gemäss den Arbeitnehmervertretern darauf, Kündigungen aus wirtschaftlichen Gründen auszusprechen. «Franke hat sich zum Standort Aarburg bekannt», sagte Michael Lutz, Regionalsekretär von Angestellte Schweiz, gegenüber der Nachrichtenagentur sda.
Auch Lonza mit höherer Arbeitszeit
Man werde sich während der Dauer der Vereinbarung regelmässig wieder zusammensetzen, um die Situation neu zu beurteilen, sagte Lutz. Sollte das Unternehmen die Budgetziele frühzeitig erreichen, würden die Massnahmen sofort eingestellt. Am Standort Aarburg arbeiten insgesamt 280 Angestellte. Franke ist nicht das erste Unternehmen, das mit einer Arbeitszeiterhöhung auf die Frankenstärke reagiert. Zuvor hat unter anderem der Pharma- und Biochemiekonzern Lonza die Wochenarbeitszeit erhöht. In einem Interview mit dem «SonntagsBlick» sprach sich jüngst auch der Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbands (SGV), Hans-Ulrich Bigler, für Arbeitszeitverlängerungen zur Steigerung der Produktivität aus. (awp/mc/ps)