Weko-Präsident Vincent Martenet.
Bern – Der Präsident der Wettbewerbskommission (Weko), Vincent Martenet, weist den Vorwurf zurück, seine Behörde gehe zu wenig gegen zu hohe Preise von Importprodukten vor. Die Weko könne nur gegen Unternehmen vorgehen, die eine marktbeherrschende Stellung haben oder illegale Absprachen treffen.
Andernfalls seien der Weko die Hände gebunden, sagte Martenet in einem Interview in der Montagsausgabe der «Aargauer Zeitung». «Wenn ein Unternehmen einem Detailhändler ein Produkt zu einem teuren Preis verkauft, ist dies legal.» In solchen Fällen seien die Konsumenten gefordert, so Martenet. Der Druck von Konsumentenseite her könnte für die Unternehmen ein Anreiz sein, die Preise zu senken.
Verfahren nicht nur schnell, sondern auch korrekt abwickeln
Auch die Kritik, die Weko reagiere zu langsam, wies Martenet zurück. Im europäischen Vergleich stehe die Weko mit einer Verfahrensdauer von 12 bis 18 Monaten gut da. Ausserdem sei wichtig, dass Verfahren nicht nur schnell, sondern auch korrekt abgewickelt würden. Den Plänen von Bundesrat Johann Schneider-Ammann zur Verschärfung das Kartellgesetzes steht der Weko-Präsident offen gegenüber. Allerdings mache eine Verschärfung bei den vertikalen Absprachen nur dann Sinn, wenn das Gesetz auch bei den horizontalen Absprachen verschärft werde. (awp/mc/ps)