Frauen haben erstmals Mehrheit im Solothurner Regierungsrat
Solothurn- Erstmals haben im Kanton Solothurn die Frauen im fünf Mitglieder zählenden Regierungsrat die Mehrheit erobert. Das Volk wählte in der Stichwahl am Sonntag Sandra Kolly-Altermatt (CVP) und Peter Hodel (FDP) in den Regierungsrat. Die CVP verlor ihren zweiten Sitz an die FDP.
Bei einer Wahlbeteiligung von 34,9 Prozent erhielt CVP-Kantonalpräsidentin Kolly-Altermatt 35’472 Stimmen. Bereits im ersten Wahlgang im März hatte die 50-Jährige, die zum sozialen Flügel der Partei gehört, das beste Resultat der Nichtgewählten erzielt.
«Ich habe Megafreude», sagte Kolly-Altermatt im Regionalsender TeleM1. Sie könne es noch nicht glauben, dass der Kanton Solothurn eine Frauenmehrheit in der Regierung habe. Erstmals war dort 1987 eine Frau in den Regierungsrat gewählt worden.
Kolly-Altermatt stellt in den kommenden vier Jahren im Regierungsrat mit Brigit Wyss (Grüne) und Susanne Schaffner (SP) die Frauenmehrheit. Die 60-jährige Wyss und die 58-jährige Schaffner waren im März wiedergewählt worden. Im Amt bestätigt worden war auch der 47-jährige Remo Ankli (FDP).
Landwirt wird FDP-Regierungsrat
In der Stichwahl am Sonntag wurde mit 25’772 Stimmen FDP-Fraktionschef Peter Hodel neu in Regierungsrat gewählt. Damit eroberte die FDP den zweiten Sitz zurück, den sie bei der letzten Erneuerungswahl an die Grünen verloren hatte.
Der 53-jährige Hodel ist Landwirt und gilt als volksnah. Die FDP, die sich im Kanton als Volkspartei versteht, stellte bereits einmal mit Landwirt Christian Wanner bis 2013 einen volksnahen Finanzdirektor.
SVP scheiterte zum sechsten Mal
In der Stichwahl unterlagen CVP-Kandidat Thomas A. Müller und SVP-Kantonsrat Richard Aschberger. Der 56-jährige Rechtsanwalt Müller erhielt 24’487 Stimmen.
Auf den 36-jährigen Aschberger fielen 21’431 Stimmen. Er war bereits im ersten Wahlgang auf dem letzten Platz gelandet; im zweiten Wahlgang holte er jedoch auf.
Die SVP, die seit der Neuwahl des Kantonsparlaments im März die zweitstärkste Fraktion bildet, scheiterte auch im sechsten Anlauf, einen Sitz in der Regierung zu erobern. Man habe gewusst, dass es eine sehr schwierige Aufgabe sei, sagte Aschberger. Sein Resultat sei jedoch «respektabel». (awp/mc/pg)