Zürich – Die Zahl der Fusionen und Übernahmen mit Schweizer Beteiligung hat sich 2011 gegenüber dem Vorjahr fast verdoppelt. Laut der Beratungsgesellschaft Ernst & Young kam es zu rund 900 Transaktionen mit einem Gesamtvolumen von 87,2 Mrd USD.
Im vierten Quartal sank zwar die Zahl der Fusionen und Übernahmen leicht auf 216, das Transaktionsvolumen nahm aber gegenüber dem dritten Quartal um mehr als 150% auf gut 25 Mrd USD zu, wie Ernst & Young am Montag mitteilte.
Pharmasset-Verkauf grösste Transaktion im Q4
Die grösste Transaktion im vierten Quartal war mit einem Volumen von rund 11 Mrd USD der Verkauf des Pharmaunternehmens Pharmasset an Gilead Sciences durch den Roche Venture Fund und andere Anteilseigner. Grösser war im vergangenen Jahr nur der Deal des japanischen Pharmakonzerns Takeda zur Übernahme des Zürcher Medikamentenherstellers Nycomet für umgerechnet 13,7 Mrd USD. Den grössten Anteil an den Fusionen und Übernahme hatte in den letzten drei Monaten 2011 der Sektor Medien, Technologie und Telekommunikation mit 21%. Dahinter folgten die Chemie-, Bau und Werkstoffindustrie mit 15% und die Branchen Industriegüter und Dienstleistungen mit 14%.
Unsicherer Ausblick für 2012
Zum Ausblick auf das Jahr 2012 erklärte der Leiter des Geschäfts mit Fusionen und Übernahmen bei Ernst & Young, Jürg Stucker, die begrenzten Wachstumsaussichten und die makroökonomischen Unsicherheiten könnten die Fusions- und Übernahmeaktivitäten in der Schweiz bremsen. Hinzu kämen offene politische Fragen in Europa und eine möglicherweise rückläufige Kreditvergabe. Investoren mit verfügbarer Liquidität und gesunden Bilanzen, wie es auf viele schweizerische Unternehmen zutreffe, wären dann aber in einer guten Position, um Marktchancen zu ergreifen und Transaktionen durchzuführen, hiess es. Daneben könnte die Frankenstärke grenzüberschreitende Transaktionen schweizerischer Unternehmen weiterhin begünstigen. (awp/mc/ps)