Galenica erzielt dank Sondereffekt Gewinnsprung im Corona-Jahr
Bern – Ein unerwarteter Buchgewinn hat Galenica im Corona-Jahr 2020 zu einem Gewinnsprung verholfen. Den Aktionären will das Unternehmen eine stabile Dividende auf Vorjahresniveau auszahlen. Für das laufende Jahr geht der Apotheken- und Gesundheitskonzern nach einem holprigen Start von einer allmählichen Erholung und weiterem Wachstum aus.
Da Galenica für 2020 einen IAS 19 Buchgewinn in der Höhe von 43 Millionen Franken verbuchen konnte – entstanden zum grössten Teil durch die Anpassung der Umwandlungssätze in der Galenica Pensionskasse – erhöhte sich der ausgewiesene EBIT um 25,9 Prozent 213,3 Millionen Franken und der Reingewinn um 37,8 Prozent auf 172,7 Millionen.
Das bereinigte operative Ergebnis beziffert Galenica in einer Mitteilung vom Dienstag auf 168,6 Millionen Franken, was in etwa dem Vorjahreswert entspricht. Unter dem Strich bleib ein Gewinn von 138 Millionen Franken übrig, ein Plus von 2,8 Prozent gegenüber 2019.
Die Covid-19-Pandemie habe zu Umsatzeinbrüchen in Apotheken an Hochfrequenzstandorten sowie einem geringeren Absatz von Erkältungs- und Grippemedikamenten sowie reisebezogenen Produkten geführt, teilte Galenica am Dienstag mit. Den negativen Einfluss auf das Betriebsergebnis schätzt die Gruppe auf 8 bis 10 Millionen Franken.
Marktanteilsgewinne im Segment Services, eine Verdreifachung des Online-Umsatzes sowie die erfolgreiche Expansion des Apothekennetzes und Produktportfolios hätten diese Verluste aber mehr als kompensiert.
An die Aktionäre will Galenica eine Dividende auf Vorjahresniveau ausschütten. Geplant ist die Zahlung von 1,80 Franken je Anteilsschein. Die Generalversammlung vom 12. Mai 2021 soll wegen der weiter geltenden Corona-Massnahmen digital und in reduzierter Form abgehalten werden.
Mit den vorgelegten Gewinnzahlen auf vergleichbarer Basis liegt Galenica im Rahmen der Erwartungen. Allerdings hatte der Konzern bereits bei Veröffentlichung der Umsatzzahlen im Januar angekündigt, dass der Gewinn in etwa wie ausgewiesen ausfallen werde.
Weiteres Wachstum erwartet
Für das laufenden Jahr stellt der Apotheken- und Gesundheitskonzern nun weiteres Wachstum in Aussicht. Beim Umsatz peilt die Gruppe ein Wachstum im Bereich von 1 bis 3 Prozent an und der Betriebsgewinn soll sich bereinigt zwischen 2 und 5 Prozent verbessern. Dabei geht das Unternehmen in den ersten Monaten von einem anhaltend negativen Einfluss durch Covid-19 aus.
So werde sich das Ausbleiben von saisonalen Erkältungskrankheiten und der Grippewelle sowie die anhaltend geringe Mobilität insbesondere auf die Umsätze der Apotheken an Hochfrequenzstandorten und bei Verfora negativ auswirken. Ab dem zweiten Quartal rechnet die Gruppe dann aber mit einer deutlich verbesserten und normalisierten Geschäftslage.
Darüber hinaus präsentiert die Gruppe noch ihre längerfristigen Ziele. So rechnet Galenica in den kommenden Jahren mit einem Marktwachstum zwischen 1 und 2 Prozent. In diesem Umfeld werde man die strategischen Programme konsequent umsetzen und das Apothekennetz weiter ausbauen und optimieren um am Ende stärker als der Markt zu wachsen.
Mittelfristig, also bis in drei bis fünf Jahren, soll die Umsatzrentabilität im neuen Segment Products & Care auf über 8 Prozent und im neuen Segment Logistics & IT auf bis zu 2 Prozent erhöht werden. (awp/mc/ps)