Bern – Das Geschäftsjahr 2021 war ein voller Erfolg für Galenica. Wie versprochen hat der der Apotheken- und Gesundheitskonzern sein Wachstumstempo beschleunigt. Auf Gewinnseite hat das Unternehmen seine Wachstumsprognose in der Folge erhöht.
Auf Gruppenebene setzte Galenica 2021 3,83 Milliarden Franken um, ein Plus von 10,2 Prozent. Damit hat Galenica die Erwartungen der Analysten klar übertroffen und liegt sogar über den höchsten Schätzungen. Das Unternehmen selbst hatte sich ein Wachstum zwischen 5 und 8 Prozent auf die Fahnen geschrieben.
Vor allem in den letzten Monaten 2021 habe sich das Geschäft sehr dynamisch entwickelt, teilte Galenica am Donnerstag mit. Dabei hätten einerseits die ausserordentlichen Zusatzverkäufe im Zusammenhang mit Covid-19 wieder zugelegt. Andererseits hätten sich die Medikamentenverkäufe für Erkältungs- und Grippeerkrankungen gegenüber der Vorjahresperiode stark erhöht. Zur Erinnerung: Im Vorjahr war die Erkältungs- und Grippewelle wegen der zahlreichen Lockdown-Massnahmen mehr oder weniger ausgefallen.
Wie die Gruppe weiter spezifizierte, haben die ausserordentliche Zusatzverkäufe im Zusammenhang mit Covid-19 einen positiven Umsatzeffekt von 3,1 Prozent ergeben.
Klares Umsatzplus dank Covid-19
Beide Sparten haben mit ihren Umsätzen selbst die höchsten Schätzungen im AWP-Konsens übertroffen. So trug der Bereich Logistics & IT 2,83 Milliarden Franken (+7,9%) zum Konzernumsatz bei. Galenica erklärt diese Entwicklung damit, dass die Corona-Pandemie für Zusatzverkäufe gesorgt habe. Doch auch Marktanteilsgewinne im Grosshandelsgeschäft mit Ärzten schob den Absatz an.
Die Sparte entwickelt und betreibt die Logistik-, IT-, und Digitale-Infrastruktur und – Plattformen für die gesamte Galenica-Gruppe sowie für Kunden und Partner im Gesundheitsmarkt.
In diesem Segment habe man im ersten Semester 2021 zudem ein Pilotprojekt zur zuverlässigen und sicheren elektronischen Übermittlung von Rezepten gestartet, ergänzte Galenica. Das «E-Rezept» soll laut Mitteilung 2022 bei onlinedoc-tor.ch und bei weiteren Ärzten eingeführt werden.
Noch deutlicher stiegen die Umsätze in der Sparte Products & Care. Hier steigerte Galenica die Einnahmen um 13,4 Prozent auf 1,91 Milliarden Franken. Dies war vor allem den verschiedenen Angeboten zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie geschuldet.
Während der Bereich «Local Pharmacies» seine Umsatzdelle aus dem ersten Halbjahr mehr als ausgleichen konnte, verharren die Umsätze in Apotheken an Hochfrequenzstandorten nach wie vor um rund 20 Prozent unter dem Vor-Pandemie-Niveau von 2019.
Das Segment entwickelt und vermarktet Gesundheitsdienstleistungen und Produkte über verschiedene Kanäle wie Apotheken, online oder zu Hause an Privatkunden und Patienten wie auch an Geschäftskunden und Partner.
Gewinnprognose deutlich erhöht
Die starke Umsatzentwicklung wirkt sich auf die Gewinnerwartungen der Gruppe aus. Wie Galenica bereits beim Verkauf der Liegenschaft am Hauptsitz in Bern angekündigt hatte, werde sich dieser mit einem einmaligen Gewinn von 9 Millionen Franken positiv auswirken.
Zusammen mit der Geschäftsentwicklung sorgt dies dafür, dass die Gruppe neu ein Wachstum des adjustierten EBIT (ohne Einflüsse aus IFRS 16 und IAS 19) zwischen 24 und 28 Prozent erwartet, wobei der ausserordentliche EBIT-Beitrag in Zusammenhang mit Covid-19 auf 14 und 16 Prozent quantifiziert wird. Zuletzt hatte das Unternehmen beim adjustierten EBIT ein Plus von 10 bis 14 Prozent in Aussicht gestellt. (awp/mc/ps)