Bern – Der Apothekenkonzern Galenica hat im Geschäftsjahr 2018 wie angekündigt ein deutlich geringeres Umsatzwachstum als im Vorjahr verzeichnet. Der Umsatz nahm lediglich um 0,8 Prozent auf 3,17 Milliarden Franken zu. Gebremst wurde das Wachstum durch verordnete Preissenkungen.
Bereits Mitte Dezember hatte das Unternehmen angekündigt, das Umsatzwachstum werde für 2018 unter den ursprünglich prognostizierten 2 Prozent ausfallen. Das nun vorgelegte Endergebnis lag dennoch am unteren Ende der Markterwartungen.
Die Schuld für die Wachstumsverlangsamung schiebt Galenica den Behörden in die Schuhe. Diese hätten zusätzliche und höhere als angekündigten Preissenkungen bei Medikamenten verfügt. Dennoch spricht die Gesellschaft in der Mitteilung vom Dienstag von einer soliden Entwicklung, zu der sowohl organisches Wachstum in allen Geschäftsbereichen als auch die Expansion des Apothekennetzes beigetragen hätten.
Alle Bereiche organisch gewachsen
Solide entwickelte sich dabei das Segment Health & Beauty, das einen Umsatzanstieg von 3,1 Prozent auf 1,52 Milliarden Franken verzeichnete. Dabei habe sich in diesem Segment insbesondere der Geschäftsbereich Retail mit einem Umsatzplus von 3,1 Prozent auf 1,43 Milliarden «sehr erfreulich» entfaltet.
Zum Wachstum des Retail-Geschäfts steuerte die Expansion des Apothekennetzes 2,6 Prozent bei; 2018 kamen 13 Apotheken dazu, darunter die Bahnhofapotheke Zürich. Dagegen beeinflussten die Preissenkungsmassnahmen das Wachstum 1,6 Prozent negativ.
Gebremst wurde das Wachstum vor allem durch das Segment Services. Hier bündelt Galenica Distributionsleistungen für Grosslieferanten und beliefert auch Apotheken, Arztpraxen, Drogerien, Pflegeheime und Spitäler. Dessen Umsatz legte nur um 0,3 Prozent auf 2,37 Milliarden zu. Im Vorjahr hatte dieses noch eine Wachstumsrate von 7,4 Prozent realisiert. Ohne den Einfluss der behördlichen Preissenkungen auf Medikamenten (-2,4%) hätte das Umsatzwachstum in Service-Segment 2,7 Prozent betragen, schrieb Galenica weiter.
Dividende mindestens auf Vorjahreshöhe
Trotz der Umsatzverlangsamung bestätigte das Unternehmen seinen Ausblick für das Betriebsergebnis (EBIT). Das Management sei zuversichtlich, dass der Betriebsgewinn (ohne Einfluss aus IAS 19) steigen werde. 2017 hatte Galenica einen EBIT von 148,2 Millionen ohne Einfluss aus Anpassung an den Rechnungslegungsstandard IAS 19 erzielt. Ausserdem werde der Generalversammlung vom 2. Mai 2019 eine Dividendenausschüttung mindestens auf Vorjahreshöhe beantragt.
An der Generalversammlung kommt es zudem zu einem Wechsel im Verwaltungsrat. Daniela Bosshardt-Hengartner wird zur Wahl als Präsidentin des Verwaltungsrats vorschlagen. Bosshardt-Hengartner soll Jörg Kneubühler ablösen, der sich gemäss Mitteilung entschieden hat, auf diesen Zeitpunkt hin sein Amt abzugeben, um sich künftig neuen Projekten zu widmen.
Im Weiteren wird der Verwaltungsrat den Aktionären Markus Neuhaus zur Wahl als neues Mitglied in den Verwaltungsrat vorschlagen.
Die vollständigen Geschäftszahlen gibt Galenica am 12. März 2019 bekannt. (awp/mc/ps)