Bern – Der Gesundheitskonzern Galenica senkt wegen einer Weko-Verfügung aus dem Jahr 2017 und ausserordentlicher Wertberichtigungen seine aktuelle EBIT-Prognose für das laufende Jahr. Gleichzeitig hat die Gruppe ihre Umsatz- und Dividendenprognose bestätigt.
So werde der EBIT im ersten Halbjahr durch Sonderfaktoren in der Höhe von 9,8 Millionen Franken belastet, was sich auch auf das Gesamtjahr negativ auswirke, wie die Gesellschaft am Dienstag mitteilte. Neu erwartet Galenica für 2023 einen EBIT in etwa auf Vorjahresniveau. Bisher ging das Unternehmen von einem Gewinnwachstum von 4 bis 7 Prozent aus.
Die Belastung gehe auf eine Verfügung der Wettbewerbskommission (Weko) aus dem Jahr 2017 zurück, heisst es in der Mitteilung weiter. Eine Busse gegen die Tochter HCI Solutions kostet 3,8 Millionen Franken. Man sei zwar weiterhin zuversichtlich, das Verfahren vor dem Bundesgericht zu gewinnen. Gemäss IFRS müsse der in Rechnung gestellte Betrag trotzdem als Aufwand erfasst werden.
Ausserordentliche Wertberichtigungen auf Kundenforderungen, vor allem im Grosshandelsgeschäft mit Ärzten, belaufen sich ferner auf 6 Millionen Franken. Verschiedene Ärztezentren, die aufgebaut wurden, hätten sich nicht wie erwartet entwickelt und kämpften mit finanziellen Engpässen. Grund dafür sei der akute Mangel an Ärzten und medizinischem Fachpersonal.
Trotz dieser Anpassungen bestätigt Galenica den Ausblick für den konsolidierten Nettoumsatz. Hier wird ein Wachstum zwischen 3 und 6 Prozent angepeilt. Die Dividende soll mindestens auf Vorjahreshöhe ausfallen.
Umsatzplus von 5,5% im ersten Semester
Im ersten Halbjahr 2023 stieg der konsolidierte Nettoumsatz von Galenica um 5,5 Prozent 1,85 Milliarden Franken. Das Segment Logistics & IT» legte um 5,5 Prozent zu, Products & Care steigerte die Erlöse um 4,2 Prozent.
Den gesamten Halbjahresabschluss wird Galenica am 8. August veröffentlichen. (awp/mc/ps)