Galenica steigert 2015 Umsatz um 11% und bestätigt Ausblick
Etienne Jornod, exekutiver Verwaltungsratspräsident Galenica. (Foto: Galencia)
Bern – Der Pharma- und Apothekenkonzern Galenica hat im Geschäftsjahr 2015 eine deutliche Umsatzsteigerung erzielt und damit die Markterwartungen leicht übertroffen. Sowohl Galenica Santé als auch Vifor Pharma steigerten die Erlöse, wobei letztere mit einer starken Umsatzentwicklung der Medikamente Velphoro und Mircera positiv überraschte.
Das Unternehmen bestätigt den bisherigen Ausblick und erwartet für das Gesamtjahr einen höheren Gewinn als im Vorjahr. Die Vorarbeiten für die angekündigte Aufspaltung in die zwei eigenständigen Gesellschaften Vifor Pharma und Galenica Santé verlaufen plangemäss. An der Börse reagiert man jedoch mit Gewinnmitnahmen.
«Die Galenica-Gruppe hat mit einem Plus von 11% auf 3,79 Mrd CHF ein sehr gutes, wenn nicht gar ein ausgezeichnetes Umsatzwachstum für 2015 erzielt», sagte Etienne Jornod, Exekutiver Verwaltungsratspräsident der Gruppe, am Donnerstag in einem Gespräch mit AWP. Beide Geschäftseinheiten – Vifor Pharma und Galenica Santé – würden Hervorragendes leisten.
Mircera und Velphoro legen stark zu
Vifor Pharma, die umstatzkleinere der beiden Geschäftseinheiten, steigerte den Umsatz um knapp 37% auf 967 Mio CHF. Nebst einem sehr guten organischen Wachstum habe die im Frühjahr abgeschlossene Vertriebsvereinbarung mit Roche für Mircera einen wichtigen Umsatzbeitrag von 207 Mio geleistet, sagte Jornod. Mit dieser Umsatzentwicklung habe Mircera seine Erwartungen übertroffen. Gar einen Umsatzsprung von 191% verzeichnete der 2014 in den USA lancierte Phosphatbinder Velphoro. Das umstatzgewichtigeste Produkt Ferinject/Injectafer von Vifor Pharma steigerte den Umsatz um 33%.
Einen deutlich tieferen Umsatzzuwachs von 3,9% auf 2,89 Mrd CHF verzeichnete die Geschäftseinheit Galenica Santé. Dies sei angesichts des schwierigen Marktumfelds aber ein erfreuliches Resultat, so Galenica. Alle Geschäftsbereiche hätten neue Angebote lanciert und neue Kunden gewonnen. Zudem sei der Geschäftsgang von der starken Grippewelle und von der markanten Zunahme hochpreisiger Medikamente stimuliert worden.
Seit vergangenen Juli ist Santé in die vier Bereiche Health & Beauty, Products & Brands, Retail, Services aufgegliedert. Mit Erlösen von 2,24 Mrd (+3,4%) ist der Bereich Services, welcher die ehemaligen Geschäftsbereiche Logistics und HealthCare Information umfasst, der grösste. Der kleinste ist Products & Brands mit 113 Mio, der aber mit einem Plus von 68% hervorsticht. Darin enthalten sind indes die neu dazugekommenen Umsätzen von Vifor Consumer Health. Im Bereich Retail erhöhte sich der Umsatz um 4,5%.
Guidance bestätigt
Vor dem Hintergrund dieser Umsatzzahlen bestätigt das Unternehmen die zum Halbjahresabschluss abgegebenen Gewinnguidance für 2015. Der Gewinn werde sowohl vor, als auch nach Abzug der Minderheiten steigen – und damit zum 20. Mal über dem Vorjahreswert liegen.
Die aktuellen Sorgen des Marktes bezüglich einer Abschwächung der chinesischen Wirtschaft bereiten Jornod keine schlaflosen Nächte. «Wir sind geografisch sehr gut aufgestellt in den USA, Europa und in Lateinamerika. China trifft uns nur marginal», sagte der VR-Präsident weiter. In den USA sehe er derzeit keine Probleme und das Geschäft in Europa entwickle sich sehr gut. «Alles befindet sich im grünen Bereich», so Jornod.
Zur geplanten Aufspaltung heisst es in der Mitteilung, dass die Vorbereitungsarbeiten planmässig verlaufen, mit dem Ziel, die Gruppe im vierten Quartal 2016 aufzuspalten.
Der Markt reagierte in einer ersten Reaktion mit einem Kursanstieg von knapp 3% auf das Resultat. Im weiteren Handelsverlauf gaben die Titel die Gewinne aber wieder preis und rutschten gar deutlich in die Minuszone. Am Schluss verloren die Aktien 4,3% auf 1’341 CHF, während der Gesamtmarkt (SPI) 0,8% höher schloss. Analysten bezeichneten das Resultat als solide und strichen insbesondere die Entwicklung von Mircera und Velphoro hervor. Allerdings sehen die Experten diese Entwicklung bereits in den Kursen enthalten.
Die Angaben zum Ergebnis legt Galenica am 15. März vor. (awp/mc/upd/ps)