Galenica treibt Aufspaltung mit neuer Führungsstruktur voran

Etienne Jornod

Etienne Jornod, exekutiver Verwaltungsratspräsident Galenica. (Foto: Galencia)

Bern – Der Berner Gesundheitskonzern Galenica treibt seine Aufspaltung voran und hat die neue Leitung für die Pharmatochter Vifor ernannt. Stefan Schulze, derzeit Leiter von Vifor Fresenius Medical Care Renal Pharma (VFMCRP), wird Direktionspräsident und Chief Operating Officer (COO) von Vifor Pharma, dies unter Führung des exekutiven Verwaltungspräsidenten Etienne Jornod. Der EBIT für 2016 wird wegen der früheren Integration des US-Unternehmens Relypsa tiefer ausfallen, wie Galenica am Donnerstag mitteilte.

Mit Stefan Schulze, der seine neuen Aufgabe ab der Generalversammlung im Mai 2017 übernehmen wird, hat sich Galenica für einen internen Kandidaten entschieden. Bis zur GV soll der interimistische Vifor-CEO Gianni Zampieri, der die Pharmatochter seit dem Abgang des damaligen Leiters Soren Tulstrup leitet, die operative Leitung verantworten und Schulze «sukzessive in die verschiedenen Aufgaben und Verantwortlichkeiten» einführen, wie es heisst. Gleichzeitig soll Schulze einen Nachfolger als VFMCRP-CEO suchen. Zampieri soll an der GV in den Verwaltungsrat gewählt werden.

Börsengang für Galenica Santé angestrebt
Des weiteren hat der Galenica-Verwaltungsrat Felix Burkhard zum neuen Finanzchef der Galenica Gruppe (CFO) ernannt. Er löst mit Beginn des neuen Jahres Jörg Kneubühler ab, der seit 2014 als CFO Galenica Gruppe und CEO Galenica Santé eine Doppelfunktion verantwortet hat. Er werde sich mit dieser Übergabe künftig vollumfänglich auf seine Funktion als CEO von Galenica Santé, also dem Apotheken- und Logistikteil der Gruppe, konzentrieren.

Insgesamt sieht sich Galenica mit der für 2017 geplanten Aufteilung der Gruppe auf Kurs. Der Fokus liege derzeit auf einem Börsengang (IPO) von Galenica Santé, um die «bestmöglichen finanziellen Voraussetzungen» für die Eigenständigkeit von Vifor und Galenica Santé zu schaffen aber auch um die Refinanzierung der Akquisition von Relypsa, welche Anfang September 2016 abgeschlossen werden konnte, sicherzustellen. «Der Verwaltungsrat wird zum gegebenen Zeitpunkt über seine Entscheide und die Details der Aufteilung informieren», heisst es.

Unveränderte Prognose für Gruppengewinn
Bezüglich der Prognosen für das Gesamtjahr geht Galenica nun von einem kombinierten EBIT von Vifor Pharma für 2016 aus, der «um rund 120 Mio CHF tiefer» ausfallen wird. Zuvor war ein Rückgang um rund 80 Mio CHF prognostiziert worden. Der Grund sei, dass die Transaktion von Relypsa bereits per Anfang September statt per Anfang Oktober 2016 abgeschlossen wurde. Auf vergleichbarer Basis – also ohne Relypsa – soll der EBIT unverändert um 10% steigen.

Beibehalten wird auch die bisherige Prognose für die Galenica Gruppe einer Steigerung des Reingewinns auf vergleichbarer Basis 2016 um rund 10% – sowohl vor wie nach Abzug von Minderheiten – wird beibehalten. Trotz des früheren Abschlusses der Relypsa-Übernahme bleibt auch die Prognose unverändert, dass der Reingewinn der Galenica-Gruppe aufgrund der Investitionen zur Ankurbelung der Verkäufe des Eisenpräparats Veltassa um rund 90% tiefer ausfallen wird – dies wegen der Aktivierung von latenten Steuerforderungen. (awp/mc/upd/ps)

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