Gategroup: «Solides Ergebnis» in schwierigem Markt

Gategroup: «Solides Ergebnis» in schwierigem Markt
(Foto: Gategroup)

Kloten – Gategroup hat im vergangenen Geschäftsjahr 2011 aufgrund der weltweit zum Teil schwierigen Situation im Airline-Business auf Stufe Umsatz und Betriebsgewinn etwas weniger verdient als im Vorjahr. Für die weitere Zukunft gibt sich der Konzern aber «zuversichtlich» und bestätigt entsprechend sein Geschäftsmodell. Er richtet ausserdem seine weltweiten Geschäftstätigkeiten neu aus und will am Kapitalmarkt Geld aufnehmen.

Der Umsatz im Berichtsjahr lag mit 2,69 Mrd CHF knapp unter Vorjahr (2,70 Mrd), zu konstanten Wechselkursen wären es allerdings 13% mehr gewesen. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA wird mit 201,7 Mio CHF ausgewiesen (-6,9%), die entsprechende Marge erreichte noch 7,5 (8,0)%. Der Reingewinn stieg dagegen um 18% auf 58,7 Mio CHF, wie der vor allem im Bereich Airline-Catering tätige Konzern am Dienstag mitteilte.

Fluggesellschaften fahren Angebot zurück
Als belastende Faktoren im vergangenen Jahr wird etwa die Tatsache genannt, dass Fluggesellschaften zur Stabilisierung des Preises ihr Angebot zurückgefahren haben. Der starke Franken sowie das Erdbeben in Japan und dessen Folgeereignisse waren weitere externe Faktoren, die Gategroup das Leben im vergangenen Jahr erschwerten.

Erstmals Zahlung einer Dividende
Trotzdem dürfte der Konzern für das vergangene Geschäftsjahr erstmals eine Dividende ausbezahlen. Der Verwaltungsrat erwäge eine der Dividendenpolitik (Pay-out-Ratio >20%) entsprechende Zahlung und werde einen Vorschlag der Einladung zur Generalversammlung beifügen.

Im Rahmen der Erwartungen
Die Zahlen lagen insgesamt mehr oder weniger im Rahmen der Erwartungen, wobei die Gruppe im November bereits eine Gewinnwarnung veröffentlichte und Hinweise zu erwartetem Umsatz (2,65 bis 2,7 Mrd) und erwarteter EBITDA-Marge (7,4-7,7%) gab.

85 % der auslaufenden Verträge erneuert
Konzernchef Andrew Gibson spricht in der Mitteilung von einem «soliden Ergebnis» in einem schwierigen Markt mit negativen Währungseinflüssen. Geschäftsmodell und Strategie würden sich aber weiterhin bewähren, habe man doch 85% der auslaufenden Verträge erneuert und 37% aller neuen Ausschreibungen gewonnen.

Wachstum über das gesamte Portfolio hinweg erwartet
Im Hinblick auf den Ausblick für das Gesamtjahr 2012 zeigt sich das Unternehmen «zuversichtlich», dass sich das Geschäftsmodell gegenüber den Marktbedingungen 2012 «gut halten» werde. Zusammengefasst wird 2012 ein reales Wachstum über das globale Portfolio hinweg erwartet, wobei einige Märkte besser als andere abschneiden werden, wie es heisst. Aufgrund möglicher Volatilität in wichtigen Regionen wie etwas Europa würden aber keine Margenprognosen veröffentlicht. Im November anlässlich der Gewinnwarnung ging der Konzern für 2012 von einer flache Volumenentwicklung ohne Margenverbesserung aus.

Neue Organisation und neues Geld
Weiter gab das Unternehmen bekannt, dass es seine globalen Dienstleistungen und Produktlinien per sofort in zwei Haupt-Geschäftsbereichen zusammenfassen wird: Airline Solutions und Product and Supply Chain Solutions. Zur Unterstützung dieser neuen Geschäftsbereiche werde das Führungsteam wie auch das Executive Management Board (EMB) neu aufgestellt. Zu Airline Solutions mit fast 80% der Gesamteinnahmen werden die Marken Gate Gourmet, Gate Aviation, Gate Safe, eGate Solutions und Performa gehören. Die Marken deSter, Harmony, Supplair, potmstudios und Pourshins werden Teil des anderen Bereichs.

Ausserdem plant Gategroup die Emission von vorrangigen Anleihen mit Fälligkeit 2019 und einem Gesamtvolumen von bis zu 350 Mio EUR. Der Erlös soll zur Rückzahlung bestehender Verbindlichkeiten verwendet werden. Ferner plane Gategroup die Unterzeichnung eines vorrangigen unbesicherten revolvierenden Kredits für mehrere Währungen in der Höhe von 100 Mio EUR. Dieser werde zur Finanzierung zukünftiger Akquisitionen, als Betriebskapital sowie für allgemeine Unternehmenszwecke eingesetzt. Die Verfügbarkeit wird den Angaben zufolge von einem erfolgreichen Abschluss des Anleiheangebot abhängig gemacht. (awp/mc/pg)

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