Gategroup: Frankenstärke drückt auf Umsatz

Gategroup: Frankenstärke drückt auf Umsatz

Gategroup-CEO Andrew Gibson.

Kloten – Die Gategroup hat im ersten Halbjahr 2011 wie die meisten Schweizer Unternehmen unter dem starken Franken gelitten. Grundsätzlich zeigt sich der Catering-Dienstleister aber zufrieden mit den erwirtschafteten Zahlen und ist entsprechend auch zuversichtlich für den weiteren Geschäftsverlauf. Entsprechend wurden frühere Aussagen zum Ausblick von Umsatz und Betriebsergebnis bestätigt.

Der Gruppenumsatz stieg in der Berichtsperiode zu konstanten Währungen zwar um fast 14% (10% davon aus Akquisitionen), in Schweizer Franken waren es dann allerdings nur noch 0,1% auf 1,32 Mrd CHF. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA lag bei 88,4 Mio CHF, was einer Abnahme von 4,7% bzw. einer Zunahme von 9,7% bei konstanten Wechselkursen entspricht. Hier hätten vor allem die Vorkommnisse in Japan sowie höhere Kosten für Rohmaterialien den Wert negativ beeinflusst, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Die Marge sank insgesamt um 30 Basispunkte auf 6,7% (-20 Basispunkte zu konstanten Wechselkursen).

Punktlandung
Der Betriebsgewinn konnte dagegen um fast 45% auf 49,1 Mio CHF gesteigert werden, positiv beeinflusst durch eine Reduktion der aktienbasierten Gehaltszahlungen. Unter dem Strich verblieb schliesslisch ein Gewinn von 20,1 Mio CHF (+116%). Insgesamt lagen die Zahlen ziemlich genau im Rahmen der Analysten-Schätzungen. CEO Andrew Gibson sprach an einer Telefonkonferenz von «überzeugenden Zahlen». Die Ergebnisse seien vor dem Hintergrund diverser erschwerter Bedingungen für die Flugindustrie zu sehen. Es waren dies etwa der steile Anstieg beim Ölpreis, die dreifache Katastrophe in Japan, weitere Naturkatastrophen in Australien und Neuseeland, zivile Unruhen im arabischen Raum oder auch Flugunterbrechungen wegen vulkanischer Aktivität in Europa und Südamerika.

Neuer CEO optimistisch
Gibson geht davon aus, dass diese Herausforderungen aber nur temporärer Natur sind, und ist entsprechend optimistisch für die weitere Entwicklung. «Historisch betrachtet ist unser Geschäft im zweiten Halbjahr stärker und daher sind wir optimistisch, dass die Auswirkungen, die wir im ersten Halbjahr sahen, im Laufe des Jahres weiter gemildert werden», sagte er. Das Gategroup-Management erwartet aus heutiger Sicht auch keine starke Rezession. «Die ersten Indikationen für den Beginn des zweiten Halbjahres zeigen einen positiven Trend», so Gibson. Die Entwicklung bei den wichtigsten Reisekunden zeige keine Veränderung in negativer Richtung. Ausserdem sollte sich die Tatsache, dass der Volumentrend im ersten Halbjahr über dem internen Plan liege, positiv auswirken.

Ziele für Gesamtjahr bekräftigt

Gategroup strebt für das Gesamtjahr 2011 weiterhin einen Umsatz von 3 Mrd CHF (auf Basis konstanter Wechselkurse) an, unerwartete Ereignisse wie eine starke Rezession allerdings ausschliessend. Das tatsächliche Ergebnis hänge allerdings u.a. von der Entwicklung der Wechselkurse ab. «Bei den vorliegenden Ergebnissen für das erste Halbjahr, kombiniert mit den erwarteten Marktentwicklungen im zweiten Halbjahr, bleibt unser Ziel unverändert bei einer EBITDA-Marge von 8,0 bis 8,5%, wobei unsere Erwartung am unteren Ende dieses Bereiches liegt», so Gibson.

Fortführung der aktiven Akquisitionspolitik

Weiterhin will der Konzern auch bald eine Dividende ausschütten. Es sei das Ziel, für das laufende Geschäftsjahr 2011 eine Dividende im Rahmen einer Ausschüttungsquote von rund 20% auszubezahlen, sagte Finanzchef Thomas Bucher. Die Dividende sei aber abhängig von der Performance im ganzen Jahr. Die vor einiger Zeit getätigten Akquisitionen in Kanada und Indien seien wichtige Ergänzungen im geografischen Portfolio der Gruppe, hiess es weiter. Die Integration der Firmen schreite voran, und sie lägen weiterhin im Rahmen des vom Unternehmen gesetzten Betriebszieles für die nächsten 24 Monate. Die aktive Akquisitionspolitik soll ausserdem weitergeführt werden, hiess es. (awp/mc/upd/ps)

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