Gategroup steigert Reingewinn um ein Drittel

Gategroup steigert Reingewinn um ein Drittel

Gategroup-CEO Guy Dubois.

Kloten – Der Airline-Caterer Gategroup hat aufgrund des starken Frankens im vergangenen Geschäftsjahr 2010 einen leichten Umsatzrückgang erlitten. Betriebsergebnis und Reingewinn konnten dagegen deutlich gesteigert werden. Auf den Umsatz drückten u.a. die europäische Schuldenkrise sowie die isländische Aschewolke. Für das laufende Jahr gibt sich der Konzern «vorsichtig optimistisch» und erwartet einen Umsatz von 3 Mrd CHF sowie eine etwas verbesserte EBITDA-Marge.

Der Gruppen-Umsatz sank in der Berichtsperiode um 0,5% auf 2’700 Mio CHF, zu konstanten Wechselkursen wuchs der Konzern allerdings um 3,4%. Das Betriebsergebnis auf Stufe EBITDA wird mit +15% auf 216,7 Mio CHF ausgewiesen, wobei die Vorjahreszahl deutlich nach unten revidiert wurde. Die entsprechende Marge erreichte 8,0 (7,0)%. Der ausgewiesene Reingewinn stieg um 36% auf 50,7 Mio CHF. Mit den vorgelegten Zahlen wurden die Schätzungen der Analysten in etwa getroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 2’698 Mio CHF, für den EBITDA bei 217,6 Mio und für den Reingewinn (n.M.) bei 44,8 Mio CHF. Eine Dividende zahlt das Unternehmen weiterhin nicht.

Schuldenkrise in Europa bremst
Für die Fluggesellschaften in Asien, in den USA und in Lateinamerika sei das Geschäftsjahr im Vergleich zu 2009 deutlich positiver verlaufen, teilte die mehrheitlich im Bereich Airline-Catering tätige Gruppe am Donnerstag mit. Die Passagierzahlen seien gestiegen, wobei die Branche einem Ausbau der Kapazitäten noch vorsichtig gegenübergestanden sei. Europa habe dieser Entwicklung allerdings noch etwas hinterhergehinkt, da sich die Schuldenkrise als Konjunkturbremse erwiesen habe.

Verschuldung deutlich zurückgegangen
Andere äussere Umstände wie etwa der Vulkanausbruch in Island, Arbeitskämpfe innerhalb der Branche und extreme Wetterbedingungen zu Beginn und Ende des Berichtsjahres hätten die europäischen Fluggesellschaften ebenfalls belastet, heisst es. Für Gategroup führte die isländische Aschewolke im letzten April zu einer Umsatzeinbusse von schätzungsweise 21,0 Mio CHF und einem Rückgang des EBITDA um 8,0 Mio CHF. Die letztes Jahr durchgeführte Kapitalerhöhung und der erwirtschaftete Cashflow führten zu einem deutlichen Rückgang der Nettoverschuldung um 67% auf 144,4 Mio CHF per Ende 2010 bei. Aufgrund des starken Schweizer Frankens verringerte sich zudem die Bruttoverschuldung (grösstenteils in USD und EUR) um 88,5 Mio CHF.

Geschäftsmodell beweist Widerstandsfähigkeit
«Angesichts der weltweiten Wirtschaftslage und des Klimas in der Luftfahrtindustrie freuen wir uns über unsere Ergebnisse», wird CEO Guy Dubois in der Mitteilung zitiert. Das Geschäftsmodell habe seine Widerstandsfähigkeit bewiesen. Zudem habe man mit den letztjährigen Akquisitionen in Kanada und Indien dem Unternehmen einen weiteren Wachstumsimpuls geben können. Zum jüngst aufgedeckten Betrugsfall im Unternehmen heisst es, er werde momentan von den zuständigen Stellen für Wirtschaftskriminalität der Staatsanwaltschaft in Dänemark und der Schweiz weiter untersucht. Das laufende Geschäft sei nicht davon betroffen und man glaube nicht, dass der Unternehmenswert langfristig beeinträchtigt sei. Der Verlust, der die Geschäftsjahre 2010 und 2009 betrifft, belief sich auf 5,4 Mio CHF bzw. 18,7 Mio CHF.

Ausblick «vorsichtig optimistisch»
Für 2011 gibt sich das Unternehmen «vorsichtig optimistisch». CEO Dubois geht davon aus, dass die US-Wirtschaft weiterhin moderat wächst, Europa aus der Rezession herausfindet und die asiatisch-pazifische Region ihr robustes Wachstum fortsetzen kann. Die Gruppe strebt für das Jahr 2011 einen Umsatz von rund 3,0 Mrd CHF an, wobei eine weitere Stärkung des Frankens die Zahlen beeinflussen könnte. Das Ziel für die EBITDA-Marge 2011 liegt zwischen 8,0% und 8,5% und damit im bereits früher kommunizierten Bereich. (awp/mc/ss)

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