Gavazzi steigert Auftragseingang und Umsatz im Halbjahr
Valeria Gavazzi, VR-Präsidentin Carlo Gavazzi Holding AG.
Steinhausen – Die Elektronikgruppe Carlo Gavazzi hat im ersten Semester des Geschäftsjahres 2013/14 (per 30.09.) etwas mehr umgesetzt und auch mehr Aufträge erhalten als im Vorjahr. Wegen verstärkter Investitionen in neue Produkte und in den Vertrieb ging der operative Gewinn jedoch zurück. Das Reinergebnis wurde von negativen Währungseffekten gedrückt. Im Ausblick zeigt sich das Unternehmen wenig konkret. Die Marschrichtung mit höheren Investitionen in Forschung und Marktabdeckung soll eingehalten werden.
Der Auftragseingang stieg um 2,5% auf 74,5 Mio CHF und der Umsatz um 2,3% auf 70,8 Mio. In Lokalwährungen blieb der Umsatz indes lediglich gehalten. Dank der höheren Auftragseingänge verbesserte sich die Book-to-Bill-Ratio auf 1,05. Das Semester sei geprägt gewesen von soliden Verkaufszahlen in den Schlüsselmärkten ausserhalb Europas und der erfolgreichen Einführung neuer Produkte, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit.
Der EBIT ging dagegen um 9,5% auf 6,7 Mio CHF und die entsprechende Marge auf 9,4 von 10,8% zurück. Dies stehe im Zusammenhang mit Investitionen in die Optimierung des Produktportfolios und in die Expansion des Vertriebsnetzes in schnell wachsende Märkte ausserhalb Europas. So stieg der Betriebsaufwand um 1,1 Mio.
Der Reingewinn sank um knapp 25% auf 4,3 Mio. Hauptgrund für diesen markanten Rückgang sei eine Umrechnungsdifferenz von 1,1 Mio CHF, die im Wesentlichen auf eine Erstarkung des Euro gegenüber dem US-Dollar zurückzuführen sei. Insgesamt resultierte ein Wechselkursverlust von 0,5 Mio CHF, nach einem entsprechenden Gewinn von 0,6 Mio in der Vorjahresperiode.
Europa schwächelt
Die anhaltende Rezession in Südeuropa habe vor allem Märkte wie Italien und Spanien beeinflusst, was zu einem Umsatzminus in Europa von 5,2% geführt habe. In der Region Asien/Pazifik zogen die Verkäufe dagegen um gut 22% an, dies vor allem dank China (+29%). In Nordamerika erreichte das Wachstum in Lokalwährungen dank einer guten Entwicklung in den USA ein Plus von 2,1%. Der Anteil von Europa am Geschäft (67%) ging zwar leicht zurück, bleibt aber bestimmend. In der Region Nord- und Südamerika (18%) wird noch etwas mehr umgesetzt als in der Region Asien/Pazifik (15%).
Nach Geschäftsfeldern betrachtet, habe der Umsatz in prioritären Märkten mit Ausnahme der Energiemärkte um 3,5% zugenommen. Die Märkte Nahrungsmittel- & Getränkeindustrie, Aufzüge & Rolltreppen, Smart Building sowie Heizung, Lüftung Air Conditioning (HVAC) legten gegenüber dem Vorjahr um je rund 10% oder mehr zu.
Ausblick vage
Im Bereich Gebäude & Hausautomation erhöhte sich der Absatz der Feldbussysteme um 20%, wobei hier der Erfolg der neuen Universal Web Platform UWP hervorgehoben wurde. Der Bereich Sensoren stagnierte dagegen insgesamt. Auch der Bereich der Überwachungsprodukte entwickelte sich ähnlich wie im Vorjahr, obwohl sich die Überwachungsgeräte für Photovoltaikanlagen nahezu halbierten.
Zum Ausblick auf den weiteren Verlauf des Geschäftsjahres schreibt das Unternehmen nichts Konkretes. Aufgrund der Erwartung einer nur zögerlichen Erholung der Wirtschaft in Europa, werde man sich auf die weitere Verbesserung der geografischen Abdeckung konzentrieren sowie lokale Marktinitiativen umsetzen, heisst es. Die Forschung & Entwicklung soll zudem weiter gestärkt und das Produktportfolio noch mehr ausgebaut werden. Nach der Einführung von UWP diesen Herbst, soll im März 2014 eine neue Generation von Energiemessgeräten auf den Markt gebracht werden.
Die globale Wirtschaftslage und die Marktbedingungen seien nach wie vor komplex. Ausser in den südeuropäischen Ländern werde in den fortgeschrittenen Märkten ein leichtes Wachstum erwartet, während sich die Wachstumsgeschwindigkeit in aufstrebenden Märkten verlangsamen dürfte.
Insgesamt zeigt sich Carlo Gavazzi «überzeugt, dass diese Bemühungen den Wert der Gruppe in den kommenden Jahren deutlich erhöhen werden». (awp/mc/ps)