Albert Baehny, CEO Geberit (Foto: Geberit)
Jona – Der Sanitärtechnikkonzern Geberit hat ein starkes erstes Quartal verzeichnet. Der Umsatz wurde unter Mithilfe des milden Winters gegenüber dem Vorjahr deutlich gesteigert. Trotz höherer Personalkosten stieg der Gewinn überproportional, so dass das Zahlenset die Erwartungen auf der ganzen Linie klar übertraf. Der Ausblick auf das Gesamtjahr bleibt dennoch von Vorsicht geprägt, das Unternehmen erwartet «solide» Resultate.
Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahr um 9,6% auf 638,5 Mio CHF, in lokalen Währungen ergab sich ein Plus von 11%. Der EBITDA erhöhte sich um gut 16% auf 182,1 Mio und der EBIT um über 19% auf 163,2 Mio. Die für das Unternehmen wichtige EBITDA-Marge legte um 1,6 Prozentpunkte auf 28,5% zu, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilt. Sie liegt damit deutlich über der anvisierten Bandbreite von 23 bis 25%. Der Reingewinn stieg um gut 19% auf 141,9 Mio CHF. Mit dem vorgelegten Zahlenset wurden die durchschnittlichen Erwartungen der Analysten auf der ganzen Linie übertroffen.
Der «hervorragende Start» ins neue Geschäftsjahr sei durch die gute Positionierung in vielen Märkten ermöglicht worden. Ausserdem hätten die vorteilhaften Wetterbedingungen für die Bauindustrie in weiten Teilen Europas sowie das vergleichsweise schwache Vorjahresquartal die Umsatzentwicklung begünstigt, begründet Geberit das Resultat.
Alle Märkte in Europa legen zu
Die Hauptkonzernregion Europa legte währungsbereinigt um knapp 11% zu, wobei alle Märkte zum Wachstum beitrugen. Nahost/Afrika verzeichnete ein markantes Plus von über 24% und Fernost/Pazifik ein solches von knapp 17%. Amerika litt nach wie vor unter der «wenig vorteilhaften» Entwicklung im relevanten öffentlichen Bereich, die Region verzeichnete aber dennoch ein Plus von 3,8%.
Das «erfreuliche» Ergebnis habe hauptsächlich vom deutlichen Volumenzuwachs profitiert. Belastend hätten sich dagegen höhere Kundenboni ausgewirkt sowie eine Zunahmen beim Personalaufwand, wo sich die gestiegene Zahl der Mitarbeitenden sowie höhere Saläre niederschlugen. Das Finanzergebnis verharrte auf dem Vorjahresniveau, deshalb lag auch die Steigerungsrate beim Reingewinn im Bereich des operativen Gewinns.
Ausblick minim positiver
Für 2014 hätten sich die Einschätzungen seit der Veröffentlichung der Ergebnisse für das Gesamtjahr 2013 im März «praktisch nicht verändert», heisst es zum Ausblick. Die Herausforderungen in der Bauindustrie dürften trotz des prognostizierten moderaten globalen Wirtschaftswachstums unverändert anspruchsvoll bleiben und die Entwicklung der einzelnen Regionen/Märkte und Bausektoren stark divergieren.
Neben ein paar wenigen positiv verlaufenden Märkten wie Deutschland, der Schweiz und Grossbritannien sei in den meisten übrigen Ländern seit längerem ein deutlicher Nachfragerückgang zu verzeichnen, wobei sich der Rückgang im laufenden Geschäftsjahr voraussichtlich vielerorts abflachen werde. Im Nicht-Wohnungsbau sei keine Erholung festzustellen, was allerdings durch einen flachen bis leicht positiven Trend im Wohnungsbau zumindest teilweise kompensiert werden dürfte.
Keine relevante Erholung in Nordamerika
Auch in Nordamerika würden die Indikatoren für die öffentlichen Bauprojekte noch keine relevante Erholung signalisieren, was das Geschäft von Geberit in diesem Markt «massgeblich beeinträchtigen» werde. Im Wohnungsbau sei indes mit einem robusten Wachstum mit anziehenden Preisen und einem substanziellen Nachfragestau zu rechnen. In der Region Fernost/Pazifik erwartet Geberit gemäss den offiziellen Prognosen für China ein mittleres einstelliges Wachstum für den Wohnungsbau und für kommerzielle Bauten, die Aussichten für den Mittleren Osten und für Südafrika seien «erfreulich».
Aktienrückkaufprogramm startet
Die Unternehmensleitung gibt sich überzeugt, für die kommenden Aufgaben sehr gut gerüstet zu sein und im Jahr 2014 wiederum solide Resultate erwirtschaften zu können. Ziel sei es, sowohl in den wenigen gesunden, aber auch in der grossen Zahl von schrumpfenden Märkten überzeugende Leistungen zu erbringen und wie in den Vorjahren Marktanteile zu gewinnen.
Das im März angekündigte Aktienrückkauf-Programm wird am 30. April starten. Es beläuft sich auf bis zu 5% des eingetragenen Aktienkapitals und soll über eine zweite Handelslinie über einen Zeitraum von 2 Jahren abgewickelt werden. Die Aktien werden anschliessend vernichtet. Auf Basis des Schlusskurses der Geberit-Aktie vom 25. April beträgt das Rückkaufvolumen rund 533 Mio CHF. (awp/mc/pg)