Geberit-CEO Albert Baehny.
Jona – Der Sanitärtechnikkonzern Geberit hat im ersten Quartal 2011 den Umsatz in Lokalwährungen deutlich gesteigert. Wegen der Währungsverluste ergab sich dagegen in Schweizer Franken lediglich ein geringes Wachstum. Währungsgewinne begünstigten dafür das Finanzergebnis und damit den Reingewinn.
Die operativen Margen wurden gegenüber dem Vorjahr knapp gehalten. Für 2011 zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich, aber noch wenig konkret. Der Umsatz zog leicht um 1,5% auf 563,2 Mio CHF an, währungsbereinigt ergab sich indes ein kräftigeres Plus von knapp 13%. Der EBITDA verbesserte sich um 0,4% auf 158,4 Mio CHF und der EBIT um 0,9% auf 138,2 Mio CHF.
Fremdwährungsgewinne im Finanzergebnis stützen
Die entsprechenden Margen gingen auf 28,1 von 28,4% für den EBITDA und auf 24,5 von 24,7% für den EBIT minim zurück, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der Reingewinn erhöhte sich um 7,0% auf 121,4 Mio CHF. Die Ergebnisse hätten trotz negativer Materialpreis- und Währungsentwicklung, welche die operative Marge belastet hätten, auf dem hohen Niveau des Vorjahres gehalten werden können, schreibt Geberit. Der Reingewinn sei vor allem dank Fremdwährungsgewinnen im Finanzergebnis überproportional gestiegen.
Zahlenausweis über Markterwartungen
Damit wurden die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der AWP-Konsens für den Umsatz lag bei 549,3 Mio, für den EBITDA bei 152,2 Mio, für den EBIT bei 128,5 Mio und für den Reingewinn bei 110,4 Mio CHF. Währungsbereinigt haben sowohl Europa (+12,9%), Amerika (+15,5%) und Fernost/Pazifik (+16,0%) zweistellig zugelegt. Das Plus in Fernost/Pazifik (+4,1%) fiel etwas geringer aus. Von den Produktebereichen legten die Rohrleitungssysteme (+18,1%) praktisch doppelt so stark zu wie die Sanitärsysteme (+9,4%).
Hoffen auf wachsendes Renovationsgeschäft in Europa
Für das Gesamtjahr 2011 sehen die Prognosen laut Geberit für die Bauindustrie insgesamt eine leichte Erholung voraus, allerdings mit zum Teil deutlich divergierenden Entwicklungen in den einzelnen Regionen bzw. Märkten und Bausektoren. In Europa werde im Wohnungsbau ein wachsendes Renovationsgeschäft erwartet, während sich das das Neubaugeschäft selektiver entwickeln dürfte. Der gewerbliche Bausektor werde generell in allen Märkten nur langsam wieder auf den Wachstumspfad zurückfinden.
Nordamerika: Krise auf dem Bau noch nicht überwunden
In Nordamerika habe die Bauwirtschaft die Krise noch nicht überwunden, weshalb mit einem weiteren anspruchsvollen Jahr zu rechnen sei. Für Asien hingegen werde weiteres Wachstum prognostiziert. Man stehe vor der Herausforderung, einerseits in anziehenden Märkten aus dem positiveren Umfeld Nutzen zu ziehen, andererseits sich in nach wie vor stagnierenden oder schrumpfenden Märkten für die Zukunft zu positionieren. Die «erfreulichen Resultate des ersten Quartals stimmen die Unternehmensleitung zuversichtlich, im Geschäftsjahr 2011 solide Ergebnisse erzielen zu können», resümiert Geberit insgesamt. (awp/mc/ps)