Geberit steigert 2021 operatives Ergebnis erneut auf Rekordniveau

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(Foto: Geberit)

Jona – Der Sanitärtechnikkonzern Geberit blickt auf ein starkes Jahr 2021 mit Rekordzahlen zurück. Die Unsicherheiten wegen des Kriegs in der Ukraine und insbesondere die Entwicklung der Teuerung lassen indes daran zweifeln, dass sich dieses Ergebnis wiederholen lässt. Entsprechend vorsichtig ist der Ausblick.

«Der Gegenwind von den Rohstoffpreisen dürfte auch im ersten Semester 2022 erheblich sein», sagte CEO Christian Buhl am Mittwoch an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich. Er geht davon aus, dass die Rohstoffpreise im ersten Quartal 2022 um rund 5 bis 6 Prozent über dem Niveau des vierten Quartals 2021 liegen dürften. Im Januar lagen die Durchschnittspreise im Vergleich zur Vorjahresperiode gar um rund 25 Prozent höher. Darüber hinaus erwartet Buhl auch einen signifikanten Anstieg der Energiepreise.

Wie sich der Krieg in der Ukraine auf die Rohstoff- und Logistikkosten im Speziellen und auf die globale Konjunktur im Allgemeinen auswirken würde, sei derzeit überhaupt noch nicht vorhersehbar, meinte der Geschäftsführer.

Aktivitäten in der Ukraine eingestellt
In der Ukraine wurden bereits alle Aktivitäten eingestellt. Geberit verfügt über ein Keramikwerk mit rund 550 Mitarbeitern sowie über eine Vertriebsgesellschaft in Kiew mit rund 40 Mitarbeitern. Geberit erwirtschaftet in Russland und der Ukraine zusammen rund 2 Prozent des Konzernumsatzes.

In Russland betreibt das Unternehmen eine Vertriebsgesellschaft mit rund 70 Mitarbeitern. Dort ist der Verkauf von Produkten noch möglich, da diese zur Deckung des menschlichen Grundbedarfs an Wasser und sanitären Einrichtungen benötigt werden. Auch finanzielle Transaktionen seien in Russland weiterhin möglich. Wegen der infolge des Rubel-Zerfalls stark erhöhten Preise rechnet Buhl allerdings mit einem Einbruch des Russland-Geschäfts.

Er sieht indes nicht nur schwarz: Buhl macht derzeit eine weiterhin sehr gute Nachfrage im grössten Einzelmarkt Deutschland und auch im wichtigen Heimmarkt Schweiz aus. Grundsätzlich zeigt sich der Konzernchef «zuversichtlich für eine 2022 erneut starke Performance», unter anderem dank der Einführung neuer Produkte.

Rekordzahlen auf allen Ebenen
Im Geschäftsjahr 2021 hat Geberit auf allen Ebenen kräftig zugelegt. So kletterte der Umsatz um knapp 16 Prozent auf 3,46 Milliarden Franken in die Höhe. Damit gelang dem Unternehmen das höchste Wachstum seit dem Börsengang im Jahr 1999. Das Wachstum war auf einen coronabedingten positiven Basiseffekt, einen Lageraufbau in der Bauindustrie sowie auf Marktanteilsgewinne zurückzuführen. Ausserdem ist die Neigung der Menschen zu Investitionen in die eigene Wohnung angesichts der andauernden Pandemie noch immer hoch.

Der operative Gewinn (EBITDA) legte zweistellig auf 1,07 Milliarden Franken zu, während die entsprechende Marge mit 30,9 Prozent knapp stabil blieb. Der Reingewinn zog gar um rund 18 Prozent auf 756 Millionen Franken an, die Dividende soll entsprechend um 1,10 Franken auf 12,50 Franken je Aktie erhöht werden.

Die Börse schliesst wegen der unsicheren Aussichten mit einem Abschlag von 1,8 Prozent, dies in einem sehr festen Gesamtmarkt. (awp/mc/ps)

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