Geberit Q1: Gewinn steigt deutlicher als Umsatz

Geberit Q1: Gewinn steigt deutlicher als Umsatz

Albert Baehny, CEO Geberit (Foto: Geberit)

Jona – Der Sanitärtechnikkonzern Geberit hat im ersten Quartal 2013 den Umsatz trotz weniger Verkaufstagen als im Vorjahr gesteigert. Die Gewinnziffern legten dazu überproportional zu, was unter anderem auf das Insourcing des Dusch-WC-Geschäfts zurückgeführt wird. Im Ausblick zeigt sich das Unternehmen vorsichtig, an der Einschätzung der Lage hat sich seit vergangenem März nichts verändert. Es wird für das Gesamtjahr ein solides Ergebnis erwartet.

Der Umsatz wurde gegenüber dem Vorjahr um 2,4% auf 582,6 Mio CHF gesteigert, währungsbereinigt ergab sich ein Plus von 1,0%. Der EBITDA erhöhte sich um 5,7% auf 156,8 Mio und der EBIT um 6,2% auf 137,0 Mio.

Ergebnis besser als erwartet
Die für das Unternehmen zentrale EBITDA-Marge legte um 0,8 Prozentpunkte auf 26,9% zu, wie Geberit mitteilte. Sie liegt damit über der anvisierten Bandbreite von 23 bis 25% und deutlich über dem vierten Quartal 2012, wo sie auf 20,1% zu liegen kam. Der Reingewinn stieg um 7,5% auf 118,8 Mio CHF; das Finanzergebnis habe sich dank tieferen Zinszahlungen sowie Währungsgewinnen verbessert, hiess es dazu.

Damit wurden die Erwartungen der Analysten mit dem Umsatz leicht und mit den Gewinnzahlen etwas deutlicher übertroffen.

Märkte entwickeln sich unterschiedlich
Die Umsatzentwicklung stimme insbesondere positiv wegen der hohen Vergleichsbasis und den drei Arbeitstagen weniger als im Vorjahr, schreibt Geberit. Die Hauptkonzernregion Europa legte währungsbereinigt um 1,3% zu, wobei sich die einzelnen Märkte wiederum sehr unterschiedlich entwickelten. Nahost/Afrika verzeichnete ein markantes Plus von knapp 23%, wogegen Amerika wegen der nach wie vor schwachen Baukonjunktur im öffentlichen Bereich ein Minus von 9,9% verbuchte. Auch in der Region Fernost/Pazifik gingen die Verkäufe um 8,4% zurück.

Weniger Marketingausgaben
Das Ergebnis profitierte im Vergleich zum Vorjahr von einem aufgrund des Insourcings des Dusch-WC-Geschäfts tieferen Warenaufwand und von geringeren Marketingaufwendungen. Belastend hätten sich dagegen höhere Kundenboni ausgewirkt.

Der Personalaufwand stieg im Verhältnis zum Umsatz überproportional, was mit dem angestiegenen Personalbestand insgesamt, mit Gehaltserhöhungen sowie erhöhten Aufwendungen für die Weiterbildung begründet wird. Ebenfalls überproportional haben die Energiekosten zugelegt.

Zuversicht für ein solides 2013
Für 2013 hätten sich die Einschätzungen seit der Veröffentlichung der Ergebnisse für das Gesamtjahr 2012 im März nicht verändert, heisst es zum Ausblick. Die «überzeugenden» Resultate des ersten Quartals würden aber zuversichtlich stimmen, im Geschäftsjahr 2013 wiederum solide Ergebnisse erzielen zu können.

Geberit erwartet weiterhin anspruchsvolle Herausforderungen in der Bauindustrie, eine weitere Abschwächung der Wachstumsdynamik sowie anhaltende politische und makroökonomische Unsicherheiten. Die Entwicklung einzelner Regionen und Märkte und Bausektoren dürfte erneut stark divergieren. In Europa werde sich das Volumen in der Bauindustrie insgesamt verkleinern; dies aufgrund der Sparmassnahmen der öffentlichen Hand und massgeblich beeinflusst durch eine reduzierte Finanzierungsbereitschaft. Der Nicht-Wohnungsbau wird sich gemäss den Einschätzungen von Geberit nach wie vor nicht erholen. Dies werde aber zumindest teilweise durch einen flachen bis leicht positiven Trend im Wohnungsbau kompensiert. Zudem sollte sich der Renovationsbereich besser entwickeln als das Neubaugeschäft.

Nordamerika werde durch einen Aufschwung im Wohnungsbau geprägt sein, wogegen die öffentlichen Ausgaben für Bauprojekte weiter zurückgehen dürften. In China seien zudem seit dem vierten Quartal 2011 die Auswirkungen der Regierungsmassnahmen zur Verhinderung einer Überhitzung im Immobilienmarkt deutlich zu spüren, was zumindest im ersten Semester 2013 den Wohnungsbau weiter dämpfen werde. Weiterhin robust zeige sich dagegen der chinesische Nicht-Wohnungsbau. Viele Indikatoren in China würden im Allgemeinen flacher verlaufen als die langjährigen Wachstumsraten. (awp/mc/pg)

 

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