Geberit steigert Reingewinn um 2,2% auf 392,3 Mio Franken
Albert Baehny, CEO Geberit (Foto: Geberit)
Jona – Der Sanitärtechnik-Konzern Geberit hat im Geschäftsjahr 2012 die Gewinnzahlen leicht gesteigert. Die operative Marge ging allerdings leicht zurück, was Geberit allerdings bereits angekündigt und mit erhöhten Investitionen in das organische Wachstum begründet hatte. Aufgrund der Zahlen soll die Dividende erneut erhöht werden. Im Ausblick gibt sich das Unternehmen derweil gewohnt zurückhaltend.
Der operative Cashflow (EBITDA) wurde um 2% auf 542,4 Mio CHF und der EBIT um knapp 3% auf 462,3 Mio gesteigert. Die für Geberit wichtige EBITDA-Marge reduzierte sich gegenüber dem Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte auf 24,8%, liegt damit aber noch immer am oberen Ende des firmeneigenen Zielkorridors von 23 bis 25% und auch der zuletzt im Januar bestätigten Prognose für 2012.
Hohe Ausschüttungsquote
Der Reingewinn stieg derweil um 2,2% auf 392,3 Mio CHF, wie Geberit mitteilte. Die Dividende soll auf 6,60 CHF je Aktie erhöht werden, wobei 2,80 CHF steuerfrei und 3,80 CHF als reguläre Dividende ausgeschüttet werden. Die Ausschüttungsquote liegt damit bei knapp 64%. Damit hat Geberit die der Erwartungen knapp erfüllt. Der AWP-Konsens für den EBITDA lag bei 545 Mio, für den EBIT bei 464 Mio und für den Reingewinn bei 395 Mio CHF.
Umsatz um 3,1 % gesteigert
Bereits im Januar wurde der Umsatz bekanntgegeben: Er zog um 3,1% auf 2,19 Mrd CHF an, entsprechend einem Plus in lokalen Währungen von 4,5%. Geberit ist dabei im vierten Quartal wieder in die Wachstumszone zurückgekehrt. Der Umsatz erreichte im Schlussquartal 501,4 Mio CHF, entsprechend einem währungsbereinigten Wachstum von 7,3%. Nach Wachstumsraten von 6,4 und 6,6% in den ersten beiden Quartalen hatte sich im dritten ein Minus von 2,0% ergeben.
Marktanteile gewonnen
Das Geschäftsjahr sei «erfreulich» verlaufen, heisst es. Man habe die Marktstellung erneut behauptet und Marktanteile gewonnen. Trotz «erheblicher Investitionen in das organische Wachstum» hätten sich die Ergebnisse leicht über dem Vorjahr bewegt.
Frankenstärke belastet weiter
Die Fremdwährungseinflüsse als Folge des starken Schweizer Frankens haben sich gegenüber allen Hauptwährungen reduziert, die Erfolgsrechnung aber dennoch «substantiell negativ beeinflusst». Der Umsatz wurde im Gesamtjahr durch die Umrechnungseffekte um 30 Mio CHF gemindert und das Betriebsergebnis um 8 Mio.
Die operativen Margen wurden durch höhere Kundenboni und Personalkosten sowie durch die gegen Ende des Vorjahres erfolgten deutlichen Preisreduktionen in der Schweiz belastet. Margenstützend waren hingegen die Stabilisierung beim Materialaufwand sowie die Auswirkungen des Insourcing der Dusch-WC-Produktion mit dem neuen Werk in Rapperswil-Jona. Der substanzielle Beitrag aus dem Free Cashflow, welcher um 1,3% auf 391 Mio anzog, habe trotz des bis Ende Berichtsjahr laufenden Aktienrückkauf-Programms zum sehr soliden finanziellen Fundament der Gruppe beigetragen.
Zurückhaltung im Ausblick
Im Ausblick auf das Geschäftsjahr 2013 zeigt sich Geberit wie gewohnt unverbindlich. Aufgrund des herausfordernden Umfelds werde das Geschäftsjahr 2013 anspruchsvoll, heisst es. Es sei das Ziel, sowohl in den gesunden als auch in den schrumpfenden Baumärkten weitere Marktanteile zu gewinnen. Der Fokus liege dabei auf der forcierten Vermarktung der in den letzten Jahren neu eingeführten Produkte, verschiedenen organischen Wachstumsinitiativen sowie dem vielversprechenden Dusch-WC-Geschäft. Parallel dazu sollen auch die Geschäftsprozesse weiter optimiert werden.
Die Entwicklung einzelner Regionen/Märkte und Bausektoren werde wie bereits 2012 stark divergieren, deshalb falle eine verlässliche Vorhersage schwer. In Europa dürfte sich das Volumen in der Bauindustrie insgesamt verkleinern, dies wegen der eingeleiteten Sparmassnahmen im öffentlichen Bereich. Der Nicht-Wohnungsbau werde sich nach wie vor nicht erholen, was zumindest teilweise durch einen flachen bis leicht positiven Wohnungsbau aufgefangen werden könne. Weiter sieht Geberit das Renovationsgeschäft besser als den Neubau.
Nordamerika dürfte von einem Aufschwung im Wohnungsbau geprägt sein, wogegen in China seit dem vierten Quartal die Bemühungen der Regierung zur Verhinderung einer Überhitzung im Immobilienmarkt deutlich zu spüren seien. «Robust» sei die Situation dagegen weiterhin im chinesischen Nicht-Wohnungsbau. (awp/mc/pg)