«Gefühlte Inflation» im Oktober unter offizieller Teuerung

(Foto von Karolina Grabowska/Pexels)

Zürich – Alltagsgüter sind im Oktober in der Schweiz kaum teurer geworden. Die so genannte «gefühlte Inflation» lag damit unter der offiziellen Teuerungsrate.

Laut dem am Dienstag publizierten Comparis-Konsumentenpreisindex stiegen die Preise für ausgewählte Alltagsgüter in der Schweiz im Oktober im Vergleich zum Vorjahresmonat nur um 0,1 Prozent. Damit nahmen sie im Schnitt weniger stark zu wie die Preise gemäss dem offiziellen Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) des Bundesamtes für Statistik (BFS). Denn dieser stieg um 0,6 Prozent.

Im Vergleich mit dem Vormonat September sind die Preise sogar gesunken, um zwar um 0,3 Prozent. Der LIK war im September nur um 0,1 Prozent zurückgegangen.

Starker Preisanstieg bei Strom, Heizen wird günstiger
Den stärksten Preisanstieg im Oktober verzeichnete laut Comparis Strom mit einem Anstieg zum Vorjahresmonat um 17,8 Prozent. Dahinter folgten die Preise für Zucker (+10,4%) und Postdienste (+8,8%). Teurer wurden auch Margarine, Speisefette und -öle (+7,9%) sowie Frucht- und Gemüsesäfte (+6,3%).

Hingegen seien pünktlich zu Beginn der Heizsaison die Preise für Energie zum Heizen, also für Gas, Heizöl, Brennholz und Fernwärme, im Vorjahresvergleich um 14,1 Prozent gefallen. Allerdings hinke der Vergleich etwas, da über die vergangenen drei Jahre seit Beginn des Ukraine-Kriegs die Preise massiv teurer geworden seien, nämlich um durchschnittlich 24 Prozent.

Dabei legten besonders Gas, Brennholz und Fernwärme im Drei-Jahresvergleich stark zu, während Heizöl 0,6 Prozent weniger kostet als vor drei Jahren. Gerade an der Entwicklung des Gaspreises (+48,5%) zeigten sich die Gefahren einer zu hohen Abhängigkeit von einzelnen Anbietern.

Neben den Heizenergiepreisen gingen auch die Preise für Treibstoff zurück – sie lagen 9,4 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Der Comparis-Konsumentenpreisindex in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH bildet laut eigenen Angaben die gefühlte Inflation ab, indem er die Daten des Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) um Mieten und dauerhafte Güter wie Personenwagen und Möbel bereinigt. Der LIK misst Preisveränderungen anhand eines repräsentativen Warenkorbs von rund 1050 Waren und Dienstleistungen. (awp/mc/ps)

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