Gefühlte Inflation sinkt im Juni unter die ausgewiesenen Werte
Zürich – Die Teuerung in der Schweiz bleibt auch nach dem jüngsten Rückgang vergleichsweise hoch. Aber die die sogenannt «gefühlte» Inflation lag im Juni 2023 erstmals unter den offiziellen Werten.
Die Teuerung für Alltagsgüter legte laut Comparis-Konsumentenpreisindex, der die Preisentwicklung von regelmässig konsumierten Gütern abbildet, im Juni um 1,5 Prozent zum Vorjahresmonat zu. Der Landesindex der Konsumentenpreise des Bundesamtes für Statistik (BFS) stieg mit plus 1,7 Prozent deutlicher.
Davor hatte der seit Jahresbeginn zusammen mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH erhobene Preisindex stets über den offiziellen Werten des BFS gelegen. Zum Abschwung hätten nun die tieferen Treibstoffpreise beigetragen, erklärte Comparis am Mittwoch.
Teure Vierbeiner
Die Kosten für Nahrungsmittel und Pauschalreisen blieben aber weiter hoch, hielt der Vergleichsdienst in dem Communiqué fest. Und auch Heimtierartikel und tierärztliche Leistungen für Heimtiere seien deutlich teurer als noch vor einem Jahr.
Die höchste Teuerung in den letzten 12 Monaten erlebten demnach kinderlose Paare ab 65 Jahren. Die gefühlte Teuerungsrate lag für sie bei 2,0 Prozent. Einpersonenhaushalte unter 65 Jahren fühlten die Teuerung hingegen am wenigsten.
Der Comparis-Konsumentenpreisindex in Zusammenarbeit mit der KOF Konjunkturforschungsstelle der ETH bildet laut eigenen Angaben die gefühlte Inflation ab, indem er die Daten des Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) um Mieten und dauerhafte Güter wie Personenwagen und Möbel bereinigt. Der LIK misst Preisveränderungen anhand eines repräsentativen Warenkorbs von rund 1050 Waren und Dienstleistungen. (awp/mc/ps)