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Zürich – In der Schweiz werden die Gehälter 2013 voraussichtlich um durchschnittlich 2 Prozent steigen. Unter Berücksichtigung der für das kommende Jahr prognostizierten Inflationsrate von 0,5 Prozent liegt die effektive Steigerung damit bei 1,5 Prozent. In Westeuropa sind im kommenden Jahr Gehaltssteigerungen von durchschnittlich 2,6 Prozent zu erwarten.
Damit liegt die prognostizierte Rate knapp unter dem Prozentsatz der in diesem Jahr tatsächlich gewährten durchschnittlichen Gehaltssteigerungen in Westeuropa von 2,7 Prozent. Dies sind die Ergebnisse einer neuen Untersuchung des internationalen Beratungsunternehmens Mercer, für die Daten aus 570 multinationalen Unternehmen aus 76 Ländern in Europa, Afrika und dem Nahen Osten erhoben wurden.
Zu den Spitzenreitern mit 3 Prozent gehören neben Deutschland auch Österreich, Norwegen, Schweden und Grossbritannien. Die Schweiz gehört zusammen mit Belgien (jeweils 2,0 Prozent) und Luxemburg (1,8 Prozent) zu den Schlusslichtern in Westeuropa. In Griechenland erwartet die Beschäftigten trotz der Eurokrise ein Gehaltsplus von 2,3 Prozent, in Portugal und Spanien ist sogar mit 2,4 Prozent zu rechnen.
Inflationsraten relativieren Gehaltssteigerungen
„Erst die Berücksichtigung der erwarteten Inflationsraten ermöglicht die richtige Einordnung der Gehaltssteigerungen. In der Schweiz zum Beispiel profitieren Arbeitnehmer von einer sehr niedrigen Inflationsrate. Das gilt auch für Portugal, und in Griechenland wird für nächstes Jahr sogar eine Deflation erwartet. Mit relativ hohen Inflationsraten ist dagegen in Spanien, Finnland und Luxemburg zu rechnen. Diese schmälern das effektive Gehaltsplus entsprechend oder können − wie in Luxemburg − sogar für ein Minus sorgen“, sagt Mercer- Experte Sebastian Karwautz. Unter Berücksichtigung der Inflationsraten werden die effektiven Gehaltssteigerungen am geringsten in Belgien (0,1 Prozent) ausfallen, die spanischen Arbeitnehmer gehen mit 0,0 Prozent leer aus. Mit dem grössten effektiven Plus ist in Griechenland (3,4 Prozent) zu rechnen.
Variable Vergütungsinstrumente
„Die anhaltende Krise in der Eurozone zeigt weiter Wirkung. Viele Unternehmen bleiben mit Blick auf ihre Fixkosten und damit auch hinsichtlich der Grundgehälter vorsichtig. Um die Mitarbeiter für eine gute Unternehmensperformance zu belohnen, werden oftmals variable Vergütungselemente herangezogen“, so Sebastian Karwautz weiter.
Im Osten Bulgarien und Russland an der Spitze
In der gesamten Region EMEA ist die grösste effektive Gehaltssteigerung mit 7 Prozent in Namibia zu erwarten. Im Nahen Osten liegen die Vereinigten Arabischen Emirate mit einem effektiven Plus von 3,4 Prozent an der Spitze. In Osteuropa führen unter Berücksichtigung der prognostizierten Inflationsraten Bulgarien (+2,5 Prozent) und Russland (+2,4 Prozent) das Ranking an. „Unternehmen in Osteuropa planen eine Anhebung der Gehälter um mindestens 3,0 Prozent. In vielen Ländern, wie zum Beispiel in Russland (9,0 Prozent), der Türkei (8,0 Prozent) und Rumänien (5,1 Prozent), ist mit deutlich höheren Steigerungsraten zu rechnen. Dabei werden in einigen Staaten auch sehr hohe Inflationsraten erwartet, in Russland zum Beispiel 6,6 Prozent und in der Türkei 6,5 Prozent. Die Gehaltsanpassungen werden daher für die Beschäftigten letztlich nicht so deutlich spürbar sein“, erläutert Karwautz abschliessend. (Mercer/mc/pg)